Nachdem bereits vor fünf Jahren erst mal die The Split Program-MCD herauskam steht nun die zweite Auflage des Spitzenspiels zwischen den beiden Metalcore-Institutionen HEAVEN SHALL BURN und CALIBAN an. Trotz der Tatsache, dass beide Bands mittlerweile auf großen Labels gelandet sind, kommt der aktuelle Output noch einmal über das Entdecker-Label Lifeforce heraus.
HEAVEN SHALL BURN haben diesmal den Anstoß und beginnen das Derby so energiereich, dass schnell klar wird, wer hier das Spiel für sich entscheiden will. Der Einstiegssong Unleash Enlightment ist ein Kracher vor dem Herrn, der eigentlich alles, was die Jungs ausmacht, vereint, fett produziert ist und das logische Anknüpfen an das großartige Antigone darstellt. Tor! Motiviert von diesem Meisterschuss lassen sich HEAVEN SHALL BURN nicht lumpen und setzen kurz darauf den Folgetreffer No One Will Shed A Tear ins Netz. So kraftvoll und nach vorne gehen die Thüringer vor, dass der Sieg schon fast sicher scheint. Danach lassen die Spieler den Ball etwas langsamer rollen. Ganz offensichtlich wollen sie Zeit schinden. Das ruhige Nyfædd Von vom isländischen Komponisten Ólafur Arnalds erinnert an Intro und Outro von Antigone und macht den Eindruck, als gehören Klavier und Streicher mittlerweile zum HEAVEN SHALL BURN-Sound wie die Trillerpfeife zum Schiedsrichter. Die Neuaufnahme von If This A Man und die beiden Coverversionen hinken ein wenig hinter den starken ersten Minuten her. Besonders gefährlich werden die Jungs allerdings noch einmal mit dem Lattenschuss Downfall of Christ (MERAUDER). Aber mit Destroy Fascism (ENDSTAND) können HEAVEN SHALL BURN ihre Übermacht nicht erneut ausnützen.
CALIBAN starten danach vielversprechend in die zweite Halbzeit. Der neue Song The Revenge klingt so, wie man CALIBAN kennt, und hätte so auch auf The Opposite From Within stehen können, obwohl der cleane Gesang etwas schwächer ausfällt. Jedenfalls gelingt CALIBAN mit dem Song, der geradlinige Thrashparts und melodischen Gesang unter einen Hut bringt der Anschlusstreffer. Nicht eben ein Traumtor, aber trotzdem ein sicherer Treffer. Danach allerdings scheinen CALIBAN sich auf ihrem Erfolg auszuruhen. Das folgende Gekicke der Spieler ist zwar professionell, führt aber trotz einiger kleiner Chancen zu keinem weiteren Tor. Der Grund dafür ist, dass CALIBAN außer The Revenge keinen neuen Song am Start haben. Die Neuaufnahmen von Arena of Concealment, One Day, A Summer Dream und One More Lie sind zwar druckvoll produziert, lassen aber irgendwie jegliche spielerische Idee außen vor. Die neue Produktion gibt zwar den Moshparts mehr Druck, sorgt aber dafür, dass sich CALIBAN nun mehr denn je nach jeder x-beliebigen Metalcore-Band anhören. Zumal der letzte Track, One More Lie, sich schon auf der letzten Split befand, dort aber von HEAVEN SHALL BURN vorgetragen.
Insgesamt, muss man aber sagen, haben HEAVEN SHALL BURN das Derby diesmal klar für sich entschieden und hätten mit besserer Chancen-Verwertung auch klarer siegen können. CALIBAN gelang zwar der Anschlusstreffer, aber für einen Ausgleich reichte es mit nur einem neuen Song einfach nicht. Die erste Halbzeit bot mit Sicherheit die Höhepunkte dieses Spiels und wartete mit einigen atemberaubenden Ballwechseln auf. Die zweite Halbzeit war dagegen zwar interessant, zeigte aber, dass gekonnte Technik nicht alles ist und auch Ideenreichtum in ein gutes Spiel gehört. Für Fans sollte die Partie mit Sicherheit sehenswert sein, wer die beiden Vereine allerdings noch nie mochte, der wird sicher auch bei diesem Derby nicht viel zu jubeln haben.
Veröffentlichungstermin: 26.07.2005
Spielzeit: 37:43 Min.
Label: Lifeforce Records
Homepage: http:/www.heavenshallburn.de
Tracklist:
01. Heaven Shall Burn – Unleash Enlightment
02. Heaven Shall Burn – No One Will Shed A Tear
03. Heaven Shall Burn – Nyfædd Von
04. Heaven Shall Burn – If This A Man
05. Heaven Shall Burn – Downfall of Christ (MERAUDER-Cover)
06. Heaven Shall Burn – Destroy Fascism (ENDSTAND-Cover)
07. Caliban – The Revenge
08. Caliban – Arena of Concealment
09. Caliban – One Day
10. Caliban – A Summer Dream
11. Caliban – One More Lie