GRAVEWORM: (N)Utopia

Spätestens nach dem formidablen Nuclear Blast-Debüt "Engraved In Black" sind die Südtiroler nicht mehr aus der melodic Death/Black Metal-Szene wegzudenken. Zwei Jahre später unterstreichen GRAVEWORM eindrucksvoll diese These und legen mit "(N)Utopia" ein fast ebenso gutes Werk nach.

Spätestens nach dem formidablen Nuclear Blast-Debüt Engraved In Black sind die Südtiroler nicht mehr aus der melodic Death/Black Metal-Szene wegzudenken. Zwei Jahre später unterstreichen GRAVEWORM eindrucksvoll diese These und legen mit (N)Utopia ein fast ebenso gutes Werk nach.

Im Line-Up des Sextetts gab es einige Änderungen. Lukas Flarer ersetzt Steve Unterpertinger an der Gitarre, Gründungsmitglied Harry Klenk bedient wieder den Viersaiter und am Schlagzeug ist Moritz Neuner (u.a. DARKWELL, ATROCITY) zu hören, der allerdings nur als Sessiondrummer engagiert wurde.

Brachial steigt die Combo in den Opener I-The Machine ein. Treibende Drums – mit Blastparts gepaart – bestimmen zunächst das Bild bis das Tempo gekonnt gedrosselt wird und in einem coolen melodisch-verzweifelten Refrain mündet. Dabei liefert Frontmann Stefano Fiori eine gewohnt souveräne Leistung aus kreischigem Keifgesang und brutalen, tiefen Grunts ab. Es folgt mit (N)Utopia der Titeltrack, der zweifelsohne ein Highlight der Veröffentlichung darstellt. Eine fette Midtemponummer bei der live sicherlich sämtliche Matten kreisen werden. Hateful Design besticht ebenfalls mit einem kernigen Midtempogroove, einprägsamen Riffs und Schlagzeugvariationen. Weiter geht es im Programm mit Never Enough, welches sehr auf verschiedenen Rhythmen und einem sehr guten Hauptriff basiert. Cool ist erneut der Ohrwurmchorus. Keyboards, welche auf dem gesamten Album präsent sind, leiten Timeless ein und irgendwie könnte diese düstere, schleppende Komposition auch aus der Feder von CREMATORY stammen. Auch bei Which Way wird deutlich, dass GRAVEWORM anno 2005 einen Tick melodischer und mit angezogener Handbremse agieren. Schon fast verträumter melodic Death Metal schallt aus den Speakern. Deep Inside ist ein kurzer Synthesizer-Zwischenpart, der das wieder etwas schnellere Outside Down einleitet, welches neben Doublebass dominierten Abschnitten, Blastparts und sogar Off-Beat-Rhythmen beinhaltet und recht variabel ist. Der letzte Track auf (N)Utopia heißt MCMXCII und zeigt nochmals das gesamte musikalische Spektrum der Südtiroler.

Müsste ich entweder Engraved In Black oder (N)Utopia auf eine einsame Insel mitnehmen, so würde ich mich für die 2003er Scheibe entscheiden, da Engraved In Black ein Stück vollkommener war und (N)Utopia zu oft an CREMATORY-Gefilden streift. Dennoch dürften Fans von GRAVEWORM mit dem Kauf der CD nicht viel falsch machen.

Veröffentlichungstermin: 10.01.2005

Spielzeit: 38:54 Min.

Line-Up:
Stefano Fiori – vocals

Lukas Flarer – guitars

Harry Klenk – bass

Sabine Mair – keyboards

Moritz Neuner – drums

Eric Righi – guitars

Produziert von Andy Classen
Label: Nuclear Blast

Hompage: http://www.graveworm.de

Email-Adresse der Band: stefano@graveworm.de

Tracklist:
I-The Machine

(N)Utopia

Hateful Design

Never Enough

Timeless

Which Way

Deep Inside

Outside Down

MCMXCII

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