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GORGOROTH: Ad Majorem Sathanas Gloriam

GORGOROTH haben ihre Skandalträchtigkeit vor der Studiotüre gelassen und sich wieder einmal auf das Wesentliche konzentriert: Black Metal…

Drei Jahre, gewürzt mit Skandalen und Gefängnisaufenthalten, sind seit der letzten GORGOROTH-Scheibe Twilight of the Idols – in conspiracy with Satan vergangen. Nun ist es wieder an der Zeit, mit norwegischen Black Metal den großen Ruhm Satans kundzutun. Wie zu Pentagram-Zeiten dauert diese Kundgebung gerade mal eine halbe Stunde, nichts Neues von dieser Warte aus. Auch sonst besinnen sich GORGOROTH auf den ersten Blick auf ihre Vergangenheit, hat man doch Ausnahmetrommler Frost (SATYRICON, 1349) wie in der Antichrist-Ära als Sessionmitglied verpflichtet. Damit endet jedoch der Nostalgie-Trip. Gescheppert und gerumpelt wird auf dem Album nicht mehr, man setzt auf eine professionelle und druckvolle Produktion, bei der einzig der etwas wenig dynamische Snare-Sound zu bemängeln ist.

Musikalisch versuchen GORGOROTH, Altes und Neues zu verbinden. So setzen sie einerseits auf heruntergestimmte Gitarren und lassen immer wieder wenig eigenständige, ja gesichtslose Parts in ihre Songs eindringen. Andererseits flackert nicht nur in dem mit einem schleppenden Beginn ausgestatteten Sign Of An Open Eye der typische GORGOROTH-Geist auf, den man auf einem Werk der Norweger erwartet. Leider bleibt es bei solchen passagenhaften Charakterauftritten, wenngleich das Quartett gerade beim langsameren Beginn von Sign Of An Open Eye beinahe schon epische Qualitäten heraufbeschwört und so ebenfalls zu überzeugen vermag. Untadelig indes ist Frosts Drumming, welches nicht nur in Exit ganz klar seine Handschrift trägt. Um so ärgerlicher ist es, dass genau dieser Song ausgefadet wird, gerade wenn er noch Spannungspotential hätte – hier fragt man sich, warum GORGOROTH kein stilvolles Ende als Ausrufezeichen gesetzt haben.

Wenngleich GORGOROTH in Sachen Produktion an Professionalität zugelegt haben, fragt man sich, ob sie ihrer neuen Kreatur live auch gewachsen sein werden – denn die Auftritte in den letzten Jahren liessen doch daran zweifeln. Insgesamt ist Ad Majorem Sathanas Gloriam also kein schlechtes Album, wenngleich es an die Antichrist und Pentagram-Zeiten der Norweger nicht heranreicht. Denn dazu fehlt es dem aktuellen Output einfach etwas an Seele, an Atmosphäre und dem letzten gewissen Etwas.

Veröffentlichungstermin: 19.06.2006

Spielzeit: 31:41 Min.

Line-Up:
Gaahl: Vocals
King: Bass
Infernus: Gitarren
Frost (SATYRICON, 1349): Drums

Produziert von Herbrand Larsen, Thomas Eberger, GORGOROTH
Label: Regain Records

Homepage: http://www.gorgoroth.org

Tracklist:
1. Wound Upon Wound
2. Carving A Giant
3. God Seed (Twilight Of The Idols)
4. Sign Of An Open Eye
5. White Seed
6. Exit
7. Untamed Forces
8. Prosperity And Beauty

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