GODSMACK : Faceless

Nichts Neues von der Bostoner Ostküste! Warum auch hätten Sully Erna, Tony Rombola, Robby Merrill und Neu-Drummer Shannon Larkin auch neue, riskante(re) Wege beschreiten sollen?

Nichts Neues von der Bostoner Ostküste! Warum auch hätten Sully Erna (Gesang, alleiniges Songwriting, Produktion), Tony Rombola (Gitarre), Robby Merrill (Bass) und Neu-Drummer Shannon Larkin (Ex-Ugly Kid Joe) auch neue, riskante Wege beschreiten sollen? Wäre unnötig gewesen und hätte einen Großteil der Fans sicherlich verwirrt. So kann man ruhigen und keineswegs schlechten Gewissens behaupten, daß alle, die den im Januar 2001 veröffentlichten Vorgänger Awake mochten auch das neue Album „Faceless“ (12 Songs, 47:27 Min.) mögen werden. Härtemässig agiert die 1995 gegründete Band immer noch zwischen „Rock“ und „Metal“ (Nein, kein „Nu Metal“ oder „Nu Rock“), verzichtet (fast) gänzlich auf (Halb-)Balladen und kommt mit einem kraftvoll groovenden Songmaterial, das von TOOL-Produzent David Bottrill mit einem erdigen Soundkleid ausgestattet wurde aus den Lautsprechern dieser Welt. Die Songs verfügen über einen nicht zu leugnenden Anteil an eingängig-melodischen Momenten, sind aber auch gleichermaßen als ruppig, vielleicht sogar als sperrig zu bezeichnen. Bittersüß ist ein Ausdruck, der vielleicht der zutreffendste wäre, wenn ich das Songmaterial mit einem Wort charakterisieren müsste. Ein dickes Lob verdient auch Mastermind Sully Erna, der sicher nicht der beste Sänger dieser großen, weiten Welt ist, es aber perfekt versteht, all seine unterschiedlichsten Emotionen in den Gesang zu packen, was dazu führt, daß der nur 1,60 Meter große/kleine Mann mal mit klaren Gesangslinien überrascht („Re-Align“) und mal mit lautem Gebrülle (Releasing The Demons) seinem Ärger Luft macht. Auch die Texte sprechen oft eine deutliche, bisweilen sogar heftige Sprache, denn daß es sich bei dem rauhen I Fucking Hate You und Textzeilen wie „You pull me down and you crucify my name, You make me insane, It’s broken now, don’t ever look my way, don’t even think I’m playing“ nicht gerade um ein Liebeslied handelt, dürfte klar sein. Auch wenn er Sätze wie “Too many things are never spoken, I’m not feeling fine. I never told you what to do, I never made you a promise that you could hold me to, that’ll be the day you see me crying” (aus “Dead and Broken”) raushaut, fällt es schwer, von einem Song mit positiver Message zu reden. Doch Mr. Erna ist nicht nur wütend und angepisst, denn zur Mitte und dem Ende des Albums hin schleichen sich doch auch etwas entspanntere Töne ein, womit ich aber nicht nur „The Awakening“ (ein kurzes und fast schon mystisches Instrumental) meine, sondern vor allen Dingen das percussion-lastige (an „Voodoo“ von der letzten Scheibe erinnernde) „Serenity“ meine, durch die die Scheibe auf etwas ungewöhnliche, aber dennoch nicht schlechte, Art und Weise beendet wird. Ich kann „Faceless“ ruhigen Gewissens als ein gutes, phasenweise sogar sehr gutes Album, das jedem Fan gefallen dürfte, bezeichnen – auch wenn der Überraschungsmoment dieses Mal eher ein kurzer ist.

Spielzeit: 47:27 Min.

Line-Up:
Sully Erna (Vocals)

Robbie Merrill (Bass)

Tony Rombola (Guitars)

Shannon Larkin (Drums)

Produziert von David Bottrill & Sully Erna
Label: Motor Music / Universal

Homepage: http://www.godsmack.com

Tracklist:
1. Straight Out Of Line

2. Faceless

3. Changes

4. Make Me Believe

5. I Stand Alone

6. Re-Align

7. I Fucking Hate You

8. Releasing The Demons

9. Dead And Broken

10. I Am

11. The Awakening

12. Serenity

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner