GODDESS OF DESIRE: Awaken Pagan Gods

GODDESS OF DESIRE stellen ihre thrashigen Wurzeln etwas mehr in den Vordergrund und liefern einen echten Dauerbrenner für den CD-Player ab, der mit den beiden Vorgängern nicht ganz mithalten kann.

Wenn es eine ziemlich unterschätzte Band in der Ende der 90er aufkommenden True Metal Welle gibt, dann ist das meiner Meinung nach die niederländische Formation GODDESS OF DESIRE. Durch ihr extrem klischeehaftes Auftreten hat die Truppe sicherlich viel dazu beigetragen, dass sie nie so richtig großspurig wahrgenommen wurde, aber dass sie dieses Ding seither immer noch ohne Kompromisse durchzieht, ist für mich Beweis genug, dass sie zu den Acts gehört, die es von Anfang an ehrlich gemeint haben.

Das vierte Album der Truppe reiht sich genauso kompromisslos in das bisherige Schaffen der Band ein. Hatte ich mit dem Vorgänger Conquerors Divine zunächst meine Anlaufschwierigkeiten, entwickelte sich das Werk immer mehr zu einem echten Dauerbrenner in meinem CD-Player und ähnlich verhält es sich nun auch mit Awaken Pagan Gods. Dabei kann das neue Album nicht ganz an die beiden Vorgänger anknüpfen, was aber auch an meinen persönlichen Präferenzen liegen mag. Lag die Betonung von Conquerors Divine in meinen Augen mehr auf der epischen Seite der Band, stellt zumindest der erste Teil des Albums den Thrash-Aspekt des Sounds mehr in den Vordergrund und traditioneller Thrash ist für mich so ein zweischneidiges Schwert. Denn während man die Energie dieser Musik auf keine andere Weise erzeugen kann, fehlt für mich zumeist das fesselnde Moment, das einen auf Dauer bei der Stange hält. Dennoch – auch diese Stücke geben nach einigen Durchläufen ihren Ohrwurmcharakter preis – so wie man es von GODDESS OF DESIRE eben gewohnt ist.

Je länger das Album geht, desto vielschichtiger wird es dann. Awaken Pagan Gods macht seinem Namen alle Ehre und mit Scream for Metal True ist die Metal-Hymne des Albums schlechthin. Booze könnte man im GODDESS OF DESIRE-Kontext fast schon als progressiv bezeichnen, der von true- über black-metallischen bis hin zu punkigen Elementen einige Überraschungen am Start hat – ein deutliches Augenzwinkern inklusive. Nothing´s Free ist instrumental eine geniale MOTÖRHEAD-Hommage – dass die Holländer das drauf haben, weiß man ja spätestens seit Symbol of Triumph, gesanglich liefern sich Lemmy Kilmister und Pete Steele im CARNIVORE-Stil ein heißes Duell. Ein wahrer Smasher. Genauso ist Majesty of Metal gesanglich eine echte Überraschung. Thrashiger US-Metal im Stile von alten Helden wie z.B. HALLOWS EVE, bei dem das Wechselspiel zwischen aggressivem Geshoute und klarem, hohen Gesang (irgendwann fällt mir noch ein, an welchen Sänger mich das konkret erinnert) in Kombination mit dem Riffing auch parallelen zu SACRED STEEL durchblicken lässt. Aus deren Federn könnten aber durchaus auch Tracks wie Demolition oder der Titelsong dieses Albums stammen.

Nicht zuletzt sind es die songwriterischen Fähigkeiten von GODDESS OF DESIRE, die Awaken Pagan Gods zu einem Dauerbrenner machen. Die haben die Holländer auf den zwei Alben zuvor ein ganzes Stück besser ausgelebt und dennoch reicht das zumindest für Fans der Band zu einem Pflichtkauf.

Veröffentlichungstermin: 18.07.2005

Spielzeit: 43:50 Min.

Line-Up:
Bastard – Drums

Count August – Bass / Vocals

Lord Arydon – Guitar / Vocals

Delilah – Female Effects

Produziert von Remco Bouwens
Label: Armageddon Music

Hompage: http://www.goddessofdesire.com

Tracklist:
1. Awakening the Gods

2. March to Meet

3. Dead End Street

4. Holy War

5. Bloodstained Sight

6. Awaken Pagan Gods

7. Demolition

8. Victory is Mine

9. Scream for Metal True

10. Booze

11. Nothing´s Free

12. Majesty of Metal

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