GLAMOUR OF THE KILL: The Summoning

Weichgespülte BULLET FOR MY VALENTINE-Kopie.

Warum müssen alle Bands heutzutage so verdammt vorhersehbar sein? Da liest man den Bandnamen, sieht vielleicht noch das aktuelle Pressefoto und weiß schon, wohin GLAMOUR OF THE KILL gesteckt werden müssen: Schick haben sie sich gemacht, top gestylt sind sie und die nächsten BULLET FOR MY VALENTINE wollen sie sein. Modern und eingängig, mit viel Klargesang und ein paar härteren Spitzen, soll “The Summoning” demzufolge die Teenieherzen erobern – aber nur behutsam mit Samthandschuhen, schließlich will man die Zielgruppe nicht verschrecken. Das hat dann im Vergleich zum Vorbild überhaupt keine Eier mehr; da soll noch jemand sagen, BULLET FOR MY VALENTINE wären verweichlicht.

Rein spieltechnisch ist “The Summoning” eigentlich grundsolide. Die Arrangements passen, die Harmonien funktionieren und die Gesangslinien ergänzen das Songgerüst durch griffige und eingängige Refrains. Wenn doch nur das Stimmchen in Letzteren nicht so dünn und kraftlos wäre und wenn die Riffs Marke Schweden nicht derart abgedroschen wären, kurz, wenn GLAMOUR OF THE KILL überhaupt erst versuchten, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen.

Die gestriegelte Produktion presst jegliche Anarchie aus “The Summoning” heraus

Einen poppigen Modern Metal-Einstieg wie “If Only She Knew” hat man aber ähnlich oft schon gehört wie die AS I LAY DYING-Anleihen im anschließenden “World’s End”. Weil zu alledem auch noch die gestriegelte Produktion ihr Bestes tut, jegliche Anarchie aus den elf Songs herauszupressen, sind “Dying From The Inside”, “Feeling Alive” und “Here, Behind These Walls” unweigerlich Kandidaten für den High School-Abschlussball der “Twilight”-Reihe – wer dort die Schulband mimt, sollte klar sein.

Empfehlenswert ist “The Summoning” somit ausschließlich für ausgehungerte BULLET FOR MY VALENTINE-Fans und natürlich die zwei Leute, die BLOWSIGHT mit “Dystopia Lane” gut finden. Bei diesen bekommt man das aktuelle Pressefoto sogar auf dem Frontcover mitgeliefert. Na, wenn das mal kein hammermäßiges Tourpackage wäre.

Veröffentlichungstermin: 21.01.2011

Spielzeit: 46:52 Min.

Line-Up:
Davey Richmond – Vocals, Bass
Chris Gomerson – Guitars, Vocals
Mike Kingswood – Guitars, Vocals
Ben Thomson – Drums, Vocals

Produziert von GLAMOUR OF THE KILL
Label: Afflicted Music / Soulfood

GLAMOUR OF THE KILL “The Summoning” Tracklist

01. If Only She Knew
02. World’s End
03. Feeling Alive
04. Dying From The Inside
05. Lost Souls
06. Malevolent Reign
07. Supremacy
08. Here, Behind These Walls
09. Through The Eyes Of The Broken
10. Army Of The Dead
11. The Summoning

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