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FREEDOM OF FEAR: Carpathia

Die Australier FREEDOM OF FEAR entwickeln auf ihrem Zweitwerk “Carpathia” innerhalb kurzer Zeit ihre eigene Handschrift: Der melodische sowie technische Death Metal mit symphonischen Elementen und angeschwärzten Klangfarben ist ein echter Geheimtipp.

FREEDOM OF FEAR werfen uns mit “Zenith” direkt ins Geschehen, überlassen uns aber nicht komplett orientierungslos unserem Schicksal: Das prägnante Schlagzeugspiel und das von Beginn an furiose Riffing bringen eine Note NECROPHAGIST in den Sound der Australier – eine Basis, die sofort Halt gibt. Die dezenten Parallelen sind nicht aus dem Zufall geboren, denn als Session-Drummer hat das Quartett aus Adelaide niemand geringeren als HANNES GROSSMANN (ex-OBSCURA, ex-NECROPHAGIST) angeheuert, welcher die abwechslungsreichen und großartig arrangierten Tracks dieses Zweitwerks gewohnt professionell veredelt.

Dass Grossmanns Talent auf “Carpathia” alles andere als verschwendet ist, dürfte eigentlich nach dem Opening-Track schon klar sein, wo FREEDOM OF FEAR bereits die Marschrichtung für die kommenden 40 Minuten vorgeben. Den technisch und dennoch melodisch gehaltenen Death Metal flankiert die Formation mit symphonischen Elementen und einigen angeschwärzten Klangfarben in Form von Arpeggio-Riffing und frostigen Screams.

FREEDOM OF FEAR verbinden griffiges Riffing mit geradezu meisterlicher Solo-Arbeit

Selbige halten die Intensität auch deshalb am Anschlag, weil Sängerin Jade Monserrat mit einem Furor ans Werk geht, der uns hin und wieder die Sprache verschlägt. Ob tiefes Growling oder gellende Schreie – die Gesangsperformance steht den teils beeindruckend arrangierten und sauber gespielten Soli in Stücken wie „Carpathia“ keineswegs nach.

Dennoch geht „Carpathia“ als Gesamtwerk gut ins Ohr, da Matt G. Walters und Corey J. Davis an den Gitarren neben technischem Geschick auch ein Händchen für eingängiges Songwriting beweisen. Das treibende „Nebula“ verbindet beispielsweise griffiges Riffing mit geradezu meisterlicher Solo-Arbeit zu einem organischen Ganzen, ohne eben zur bloßen Tech-Demo zu verkommen. Das gelingt, indem FREEDOM OF FEAR den Song selbst stets an vorderste Stelle setzen: In den Vordergrund drängen muss sich allein schon deshalb keines der Bandmitglieder, da der transparente Mix aus den Händen V. Santuras (DARK FORTRESS) selbst dem Bass genügend Raum spendiert.

Innerhalb kurzer Zeit entwickeln FREEDOM OF FEAR auf “Carpathia” ihre eigene Handschrift

Entsprechend schlüssig und vor allem spannend bleibt „Carpathia“, obwohl FREEDOM OF FEAR die Daumenschrauben nur selten lockern: Die beiden Ambient-Interludes „Niflheim“ sowie „Awakening“ sorgen neben einem kurzen Break in „Nebula“ für die wenigen Momente ungestörter Ruhe. Mehr Pause brauchen wir indes gar nicht; viel lieber freuen wir uns auf das, was bereits hinter der nächsten Ecke auf uns lauert: Seien es die groovenden Oldschool-Zitate in „Entities“ oder die wilde Achterbahnfahrt des ausladenden Finales „Gatekeeper“.

Spätestens hier sind wir uns übrigens sicher, dass wir die anfängliche Orientierungshilfe letztendlich gar nicht gebraucht hätten – auch abseits der üblichen Verdächtigen wie eben NECROPHAGIST oder OBSCURA entwickeln FREEDOM OF FEAR auf diesem Zweitwerk innerhalb kurzer Zeit ihre eigene Handschrift, was „Carpathia“ schlussendlich zum absoluten Geheimtipp im extremen Metal werden lässt.

Veröffentlichungstermin: 21.10.2022

Spielzeit: 39:34

Line-Up

Jade Monserrat – Vocals
Matt G. Walters – Guitar, synths
Corey J. Davis – Guitar, synths
Georgina Kittel – Bass
Hannes Grossmann – Drums (Session)

Produziert von Matt G. Walters und V. Santura (Mix und Mastering)

Label: EVP Recordings

Homepage: https://www.freedomoffear.com.au/
Facebook: https://www.facebook.com/freedomoffearaus

FREEDOM OF FEAR “Carpathia” Tracklist

1. Zenith (Video bei YouTube)
2. Carpathia (Video bei YouTube)
3. Niflheim
4. Primordius
5. Nebula
6. Awakening
7. Immortal
8. Entities
9. Gatekeeper

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