Es mag Leute geben, die NITZER EBB für die größte EBM/Elektro-Gründervaterband seit geschnitten Brot halten, zu denen gehöre ich jedoch nicht. Daher fehlt mir eine rosarote Fanbrille, durch die besehen das akustische Wiederauftauchen von NITZER EBB-Frontmann Douglas McCarthy so weit verklärt werden könnte, dass „Between the Devil…“ mehr als ein nettes, braves, unspektakuläres Elektro-Album wäre. Denn mehr bietet „Between the Devil…“ objektiv betrachtet nämlich nicht. McCarthy kollaboriert bei FIXMER/MCCARTHY naheliegenderweise mit Terence Fixmer, der sich bislang in der Technoszene lümmelte. Doch weder entstehen durch das Aufeinandertreffen der unterschiedlichen Herangehensweisen an elektronische Musik kreative Freiräume, die zu einer intelligenteren Ausgabe der Wummermucke hätten führen können, noch vermögen es McCarthys Stimme oder Fixmers Musik, den Hörer mit einer famosen Einzelleistung zu begeistern. Monotone, nicht wirklich virtuose Vocals in einem Stil, den Douglas McCarthy vielleicht mitbegründete, der sich mittlerweile aber rettungslos überlebt hat, sind nicht gerade der Stoff, aus dem musikalische Träume gemacht werden, und orientierungslos wurbelnde Synthies, denen es wahlweise an Atmosphäre und an Aggressivität mangelt, zeugen davon, dass Schuster Fixmer bei seinen Leisten hätte bleiben sollen. Es fällt nicht leicht zu entscheiden, ob „Between the Devil…“ nun an der antiquierten stilistischen Ausrichtung – ohne dabei retro und dadurch schon wieder cool zu wirken – oder schlicht an zeitloser musikalischer Uninspiriertheit scheitert. Fakt ist, dass die CD in punkto Qualität sogar noch von einigen Demos aus dem Bereich übertroffen wird.
Veröffentlichungstermin: 21.06.2004
Spielzeit: 60:01 Min.
Line-Up:
Terence Fixmer – Synthies
Douglas McCarthy – Gesang
Label: Synthetic Symphony/SPV
Homepage: http://www.power-of-voice.de/fixmermccarthy/#
Tracklist:
Freefall
Come Inside
Splitter
Through A Screen
Run
By Any Other Name
You Don´t Know Me
Tight Fit
Destroy
Nut Split
Spinner
You Want It