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FILTER: The Trouble With Angels

Routinierter und überzeugender Alternative Metal / Nu Rock mit sporadischen Industrial-Anleihen.

Dass Engel einem ganz schön Ärger bereiten können, wissen wir nicht erst seit Matt Damon und Ben Affleck in “Dogma” für reichlich Unruhe sorgten. Auch Richard Patrick kann davon ein Lied singen und zögert nicht eine Sekunde das zu tun. Dabei ist das fünfte Album in der Geschichte von FILTER manchmal so ungemütlich, wie der Titel vermuten lässt. “The Inevitable Relapse”, “Drug Boy” und “Absentee Father” rocken etwa ziemlich heftig drauf los, lassen Industrial-Anleihen erkennen und drehen dir erstmal den Magen um, bevor die Versöhnung in Form von ausgeglichenen und fast schon soften Refrains kommt. Vielleicht nicht schon in den genannten Songs, mit Ausnahme von “Drug Boy”, aber dafür in einer Ballade wie “Fades Like A Photograph” oder im zurückgenommenen Rausschmeißer “No Re-Entry”.

So schnell kommt man von “The Trouble With Angels” nicht los

Unglaublich, dass “The Trouble With Angels” so hervorragend funktioniert, obwohl FILTER eigentlich nichts außergewöhnlich Innovatives auffahren. Diese Mischung aus knackigem Alternative Metal und deftigem Nu Rock mit einer Prise Industrial sowie Pop-Appeal ist bei weitem nicht neu – vor allem die satten Riffwände, die in “No Love” gegen vergleichsweise ruhige Strophen gesetzt werden, sind im Genre ein nur allzu beliebtes Mittel. Und doch reißt “The Trouble With Angels” mit, setzt dir einen Ohrwurm nach dem anderen in den Kopf, bläst ihn anschließend wieder heraus und lässt schließlich einen geschundenen und trotzdem mental ausgeglichenen Torso zurück, falls das überhaupt möglich ist.

Kein Wunder, dass der Opener “The Inevitable Relapse” Programm ist, denn so schnell kommt man von “The Trouble With Angels” nicht los, zu verlockend ist der Gedanke nur noch einmal auf die Play-Taste zu drücken. An was das liegt? Gute Frage, vielleicht ist es die charismatische Stimme Robert Patricks, die zwischen gefühlvoll, kratzig und kraftvoll wechselt; vielleicht ist es die jahrelange Erfahrung der Beteiligten, die das Album so reibungslos funktionieren lassen; vielleicht sind es die metaphorischen Texte, die allesamt lesenswert sind; oder vielleicht sind es einfach nur die unsterblichen Refrains wie im Titeltrack, welche einem immer wieder verlockend ins Ohr flüstern.

Entscheidend ist das für den Genuss nicht, rückfällig wird man so oder so wieder nach ein paar Stunden, obgleich “Down With Me” die Qualität des restlichen Materials nicht aufrechterhalten kann. Dafür ist jedoch die Produktion herrlich erdig und ungeschliffen und allein das entschädigt für weit mehr als alle Engel dieser Welt zusammen anrichten können. Na ja, Matt Damon und Ben Affleck mal ausgenommen.

Veröffentlichungstermin: 24.09.2010

Spielzeit: 40:54 Min.

Line-Up:

Richard Patrick – Vocals, Guitar, Programming
Mitchell Marlow – Guitar
John Spiker – Bass, Programming
Mika Fineo –  Drums

Produziert von Richard Patrick, Bob Marlette
Label: Nuclear Blast

Homepage: http://www.officialfilter.com
MySpace-Seite: http://www.myspace.com/filter

FILTER “The Trouble With Angels” Tracklist

01. The Inevitable Relapse (Video bei YouTube)
02. Drug Boy
03. Absentee Father
04. No Love (Video bei YouTube)
05. Fades Like A Photograph (Dead Angel)
06. Down With Me
07. Catch A Falling Knife
08. The Trouble With Angels
09. Clouds
10. No Re-Entry

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