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ENOLA GAY: Strange Encounter

Anspruchsvoller Power-Metal aus Deutschland, dem man die Herkunft nicht anmerkt, den letzten Kick aber missen läßt.

Oh Mann, diese CD zu rezensieren fällt mir mal wieder besonders schwer! Denn hier bin ich mal wieder so richtig schön gespalten in meiner Meinung.

Objektiv gesehen sind bei ENOLA GAY hervorragende Musiker am Werk, denen man sowohl den Spaß an der Musik als auch ihre Ambitioniertheit anmerkt. Geboten wird anspruchsvoller Power-Metal, der sich vor allem durch viele Ideen auszeichnet, die die Musiker in die Songs gepackt haben. Dabei versteht es die Band hervorragend, hartes Gitarrenriffing mit schönen Melodien zu verbinden, was für diese Musikrichtung ja geradezu lebensnotwendig ist. Und dabei klingt die Band so richtig schön undeutsch, was jetzt bitte nicht falsch verstanden werden soll, aber im Wust der teutonisch klingenden Metalband tut sowas mal richtig gut!

Ja, aber das seltsame ist, obwohl alle Voraussetzungen gegeben sind, daß ich diesem Album ohne wenn und aber verfallen müßte, kann es mich einfach nicht packen. Kurz, es läuft ziemlich an mir vorbei. Dies zu erklären fällt mir enorm schwer, ich denke aber es hängt mal wieder an der Tatsache, daß man das meiste was auf ‚Strange Encounter‘ geboten wird doch schon in irgend einer Form gehört hat.

Es ist schon seltsam, denn das Album brilliert durch eine metallische Vielfalt, daß es eigentlich eine Freude sein müßte. Der Opener ‚Enola Gay‘ beginnt mit einem typischen ANNIHILATOR-Part und wird dann durch seine fetten Gitarren zu einem eingängigen Power-Metal-Stampfer. Gleich der zweite Song ‚Sick Society‘ besticht durch seine schöne Melodie im Refrain und so geht es gerade weiter. Mal wird das Material thrashiger, wie in ‚Rapacious Attack‘ oder bombastisch balladesk, wie in ‚Desire‘, übrigens mein Lieblingssong auf dieser CD. Die Qualitäten, die diesen Song auszeichnen, sollte die Band meiner Meinung nach weiter ausbauen und in den ‚normalen‘ Songs, die die Ansätze dazu bereits haben, mehr zum Tragen kommen lassen: Tiefgang und wunderschöne Melodien!

Wie gesagt, ich weiß nicht, warum mich die dargebotenen Qualitäten nicht packen können, deshalb rate ich jedem, der sich für anspruchsvollen Power-Metal interessiert, einfach mal in dieses Album reinzuhören um sich ein eigenes Bild zu machen.

Veröffentlichungstermin: 21.06.99

Spielzeit: 46:46 min.

Peter Diersmann – Vocals
Nico Luttenberg – Guitars
Cagge – Guitars
Christian Meyer – Bass
Marc Könneke

Label: Century Media

Tracklist:
1. Enola Gay
2. Sick Society
3. Browsing
4. Strange Encounter
5. Psycho Lover
6. Awakening
7. Rapacious Attack
8. Desire
9. Different I’s
10. Escape from Reality
11. Thrill of it all

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