Überdurchschnittlich guten Prog Metal servieren uns die Italiener von EMPYRIOS auf ihrem Debüt …And The Rest Is Silence. Dass die einzelnen Bandmitglieder bereits Erfahrungen in diversen Bands sammeln durften bzw. nach wie vor sammeln, hört man dem Silberling zu jedem Zeitpunkt an, handwerklich ist alles im obersten Bereich angesiedelt und vor allem Sänger Silvio Mancini ist wirklich ein Meister seines Fachs! Von den oft dünnen Stimmchen im Italo-Metal ist er jedenfalls meilenweit entfernt und singt in einer ganz anderen Liga, stimmlich ähnlich zu Russell Allen von SYMPHONY X.
Apropos SYMPHONY X: Die Parallelen zu den New Yorkern sind teilweise fast zu deutlich, insbesondere die vielen Legati im Soloklampfenbereich und einige typische Stopps erinnern ein ums andere Mal an Michael Romeo, manch ein Chorus lässt seine Herkunft ebenfalls nicht verleugnen! Die Rhythmusgitaren sind äußerst fett, könnten für mich aber noch einen Zacken abwechslungsreicher sein, hier sind nämlich hautsächlich die genretypischen Stakkatoparts angesagt, die auf Dauer etwas einlullend wirken – trotzdem steckt aber ordentlich Dampf dahinter. Pluspunkte sammeln können EMPYRIOS auch durch die geschickt eingesetzten und oft untypischen, teilweise Horrorflair verbreitenden Keyboardparts, das akzentuierte Drumming und die druckvolle Produktion, außerdem klingen die Vocals wirklich sehr variabel und auch melodietechnisch bekommt man keinen Einheitsbrei vorgesetzt!
Tracks wie das einleitende Tort oder, um nur einen weiteren Song zu nennen, das mit geilen Chören versehene Unbalanced Equilibrium ziehen schnell in ihren Bann, auf Grund der vielen kleinen Details bleiben sie aber auch dort kleben und nutzen sich alles andere als schnell ab. Über die gesamte Spielzeit wirkt das Album trotzdem noch etwas anstrengend, da sich einige der vielen Instrumentalparts doch etwas ähneln und die eine oder andere Überraschung das Ganze einfach noch interessanter gestaltet hätte.
Der Gesamteindruck ist aber sehr positiv und …And The Rest Is Silence sollte so einige Proggis zum Aufhorchen bringen. Für die Zukunft würde ich mir von EMPYRIOS vielleicht noch einen kleinen Tick mehr Eigenständigkeit und Abwechslung wünschen, das Potential ist aber absolut vorhanden!
SYMPHONY X-Fans die deren neues Album gar nicht abwarten können, sollten in jedem Fall ein Ohr riskieren, auch wenn dieses Niveau selbstverständlich noch nicht erreicht wird!
Veröffentlichungstermin: 16.01.2007
Spielzeit: 44:48 Min.
Line-Up:
Silvio Mancini – vocals
Simone Mularoni – guitars
Simone Sym Bertozzi – bass
Emanuele Casali – keys
Matteo Mastroianni – drums
Label: Burning Star Records
Homepage: http://www.empyrios.it
Email: info@empyrios.it
Tracklist:
01. Wreckage (Instrumental)
02. Tort
03. The Ruiner
04. Unbalanced Equilibrium
05. Psycho Terrorism
06. Prelude To The Sleepless Tragedy (Instrumental)
07. Insomnia
08. Eal
09. Perseverance
10. Losing Myself In The Downward Spiral (Instrumental)
11. Failure Of Eye
12. FarCry (Instrumental)