blank

DOWN: III – Over the Under

Ein überbewertetes Projekt oder eine All-Star-Band mit Kultstatus?

Bitte verzeiht, aber ich habe nie so wirklich die Aufregung um DOWN verstanden. Klar, Phil Anselmo, Kirk Windstein, Rex Brown, Pepper Keenan und Jimmy Bower, das sind alles wohlbekannte Namen aus der Südstaaten-Metalszene, aber irgendwie hat mich diese Band nie gereizt. Nola, das legendäre Debüt aus dem Jahre 1995 empfinde ich als leicht schwächelndes Album, das von II – A Bustle in Your Hedgerow deutlich unterboten wurde. Den Kultstatus kann ich mir nicht 100%ig erklären und doch habe ich es mit III – Over the Under versucht. Und siehe da, es hat geklappt. Zumindest größtenteils.

Denn DOWN bieten auf diesem Album doomigen Hardrock, Southern Rock mit Sludge-Elementen, zwar nicht immer ins Schwarze treffend, aber größtenteils richtig gut. Vielleicht, weil ich nicht allzu viel erwartet habe und die beiden ersten Alben schon mehr oder weniger in Vergessenheit geraten sind, kann ich an diese Scheibe mit freiem Kopf rangehen und so fallen die vielen großartigen Riffs sofort auf, aber mehr noch begeistert hier der fantastische Gesang von Phil Anselmo. Ernsthaft, ich kann mich nicht erinnern, wann dieser Mann mit einer besseren Stimme glänzte. So rau und authentisch wie er klingt, so gut kann er auch wirklich singen, er macht meinem Lieblingssänger dieser Sparte, Chris Cornell, enorm Konkurrenz.

Die Riffs von Pepper Keenan und Kirk Windstein haben hohen Wiedererkennungswert, treffen den Hörer mitten ins Mark. Auch wenn nicht alles so richtig zündet, die beiden haben den Dreh raus, um die Aufmerksamkeit des Hörers sofort wieder zu gewinnen. Wie in Beneath the Tides, das schwach beginnt, dann aber mit den Leadgitarren absolut großartig wirkt. Wirklich gute Passagen gibt es in jedem Song, aber einige wissen auf ganzer Linie zu überzeugen: N.O.D., Never Try und Pillamyd sind echt mächtig und His Majesty, the Desert ist wunderschön, aber der hammermäßige Rausschmeißer Nothing in Return (Walk Away) ist ein Song für die Ewigkeit. Der geht richtig tief und runter wie Öl.

Abwechslungsreiche Songs, die von aggressiv und wütend, bis hin zu entspannt und schön reichen, Instrumentalarbeit, die man von den Anwesenden nicht anders erwarten durfte und die absolut hervorragende Gesangsarbeit ergeben ein Album, das den Nola-Fans bestimmt nicht so gut gefallen wird, wie es in Wirklichkeit ist. Ganz nüchtern betrachtet, ist III – Over the Under jedoch ein richtig gutes, dreckiges Südstaaten-Album mit ein paar schwachen Stellen. Das großartige Artwork, die erdige, authentische Produktion, ergeben zusätzliche Pluspunkte. Und wer von den Nola-Fans richtig hinhört, wird erkennen, dass dieses Album doch ein Gutes ist. Zweifellos, Südstaaten-Fans müssen in das Drittwerk von DOWN reinhören.

Veröffentlichungstermin: 21. September 2007

Spielzeit: 59:48 Min.

Line-Up:
Phil Anselmo – Vocals
Kirk Windstein – Guitar
Pepper Keenan – Guitar
Rex Brown – Bass
Jimmy Bower – Drums

Produziert von Warren Riker und DOWN
Label: Roadrunner Records

Homepage: http://www.down-nola.com

Tracklist:
1. Three Suns and One Star
2. The Path
3. N.O.D.
4. I Scream
5. On Marth the Saints
6. Never Try
7. Mourn
8. Beneath the Tides
9. His Majesty, the Desert
10. Pillamyd
11. In the Thrall of It All
12. Nothing in Return (Walk Away)

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner