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DIMINISHED MEN: Capnomancy

Von schummrig-jazzig bis progressiv und verspielt: Das neue Jahr wird durch DIMINISHED MEN sehr stilvoll eingeleitet.

Fürchterlich, einfach fürchterlich. Wir hören hier eine enorm talentierte Band, eine die bereits nach ein paar Minuten dafür sorgt, dass dem Hörer wohlige Schauer über den Rücken laufen. Und im selben Atemzug wird klar, dass auf der kommenden Europatour vielleicht zwanzig Leute pro Konzert da sein werden. DIMINISHED MEN klingen dennoch so, als könnten sie mehreren Menschen als nur einer Minorität gefallen. Capnomancy, das Zweitwerk des US-Trios, bietet wunderbar stilvolle, ein wenig überdrehte, aber im richtigen Moment zurückhaltende Semi-Filmmusik, mal im Stil von ENNIO MORRICONE´s Gangsterepen, dann wieder passende Töne für alle Freunde von Film Noir-Themen. DIMINISHED MEN wechseln dabei stets das Genre: Mal klingt Capnomancy schön schummrig-jazzig, dann wird es wieder recht progressiv und verspielt, stets ist die Musik aber gefährlich und irgendwie sexy.

Die sieben Songs, die DIMINISHED MEN in einer guten halben Stunde bieten, haben viele Spannungsbögen, die Musiker übertreiben es jedoch nicht, was die Ausbrüche in Richtung Jams betrifft. Black Vapor betört mit schöner, klarer Gitarrenarbeit, in Tabombover dominiert das heißblütige Saxophon, das Titelstück und Expulsion schaffen den Spagat aus Gitarrenbasiertem Fusion, Soundtrack und krautigem Progressive Rock. Richtig gut ist jedoch Hoarding Light, das durch die tiefe, rauchige und erotische Stimme der Femme Fatale Sara Johanne geprägt ist und uns einen kalten Schauer über den Rücken laufen lässt.

Zusammen mit der wunderbar altmodisch und doch voluminös klingenden Produktion von Randall Dunn erzielen DIMINISHED MEN ein faszinierendes Album. Eines, das geprägt ist von virtuoser Gitarrenarbeit, von smoothen Grooves und Bassläufen, von vielen Details die im Hintergrund ablaufen, aber auch den Vordergrund dominieren können. Capnomancy ist somit ein kurzweiliges und kompaktes Album, das Futter für das Gehirn bietet, aber auch in die Beine geht und für Freunde von neueren EARTH über ENNIO MORRICONE und HENRY MANCINI hin zu BILL FRISELL und JOHN ZORN geeignet ist, für Leute die Filme in schwarz-weiß, blauen Zigarrendunst in Bars, Schlapphüte und Trenchcoats anziehend finden. Zweifellos: Das neue Jahr wird durch DIMINISHED MEN sehr stilvoll eingeleitet.

Veröffentlichungstermin: 8. Januar 2013

Spielzeit: 34:28 Min.

Line-Up:
Steve Schmitt – Guitars, Wine Glasses, Breathing
Dave Abramson – Drums
Simon Henneman – Electric and Upright Bass, Guitar, Piano, Optigan

Guests:
Sara Johanne – Vocals on Hoarding Light
B.R.A.D. – Vocals, Gongs
Milky Burgess – Guitar
Sam Wambach – Saxophones Skerik – Saxophones
Randall Dunn – Cuica

Produziert von Randall Dunn
Label: Abduction Records

Homepage: http://www.diminishedmen.com

Tracklist:
1. Oblong Trance
2. Black Vapor
3. Kapnos Escape
4. Hoarding Light
5. Tacombover
6. Capnomancy
7. Expulsion

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