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DIECAST: Internal Revolution

Ganz nette neue Platte von KILLSWITCH ENGAGE… nur, warum heißen die denn jetzt anders?

Ich hätte eigentlich nicht gedacht, dass man noch mehr nach KILLSWITCH ENGAGE klingen kann als KILLSWITCH ENGAGE es selber tun, aber DIECAST bringen dieses Kunststück schon im Opener und Titelsong ihrer neuen CD Internal Revolution locker fertig. In nur einem Song die komplette End of Heartache durchdekliniert. Respekt!
Und im Prinzip geht es auch so weiter, wenngleich die Band es über die gesamte Albumlänge doch noch schafft, so etwas wie eine eigene Identität heraus zu bilden. Ob diese einem dann gefällt, ist eine andere Frage, denn zum überwiegenden Teil besteht sie darin, NOCH melodiöser und kitschiger zu sein, als die großen Vorbilder. Originell ist das nicht, innovativ auch nicht und leider ist es über weite Strecken auch äußerst Emo. Wären da nicht die unbestreitbar exzellenten technischen Qualitäten und ein glückliches Händchen für eben diesen Kitsch, könnte man die CD glatt ausmustern. Wenn man sich der CD also nicht von der Metal-Seite, sondern von der Melodie-Seite nähert, entdeckt man in Songs wie Hourglass oder der Power-Ballade (!) The coldest Rain fast schon Stadion-Rock-ähnliche Qualitäten. Lager than Life ist offenbar etwas, in dem die Amis immer ungeschlagene Könige bleiben werden. Im Prinzip bleibt also eine sehr hart eingespielte Rock-Platte mit gelegentlich schreiendem Sänger. Ist das jetzt aber soviel besser? Eigentlich nicht. Und ob das dann wirklich jemand braucht, ist natürlich fraglich. Und diese offene Frage kann einen Musiker sicher in tiefe Melancholie stürzen, aus der dann ein wunderbar getragener Song entsteht, voller Dramatik und Herzschmerz, der auf der Wandergitarre mit College-Aufkleber, auf der Couch unter einem KISS-Poster sitzend, geklimpert wird, während die auf dem Teppich knieende und mit Rehaugen schmachtende Freundin die ersten Tränchen der Rührung über ihren tiefgründigen Helden wegblinzelt. Später im Proberaum wird dann von den Kumpels noch etwas Elchtod eingefügt, auch wenn das der Freundin ja nicht wirklich gefällt, und fertig ist die nächste DIECAST-Platte. Der Song kommt natürlich auch auf den Soundtrack von Final Destination 8 oder 9 und wird ein Hit im College-Radio.
Und ich sitze dann wieder hier und frage mich erneut, warum mich das alles so furchtbar langweilt…

Veröffentlichungstermin: 20.11.2006

Spielzeit: 46.55 Min.

Line-Up:
Paul Stoddard – Vocals
Kirk Kolaitis – Guitar
Jon Kita – Guitar
Brad Horion – Bass
Dennis Pavia – Drums

Produziert von Paul Trust
Label: Century Media

Homepage: http://www.diecast1.net/

Tracklist:
1. Internal Revolution
2. Never forget
3. Hourglass
4. Fractured
5. Weakness
6. Fade away
7. Out of Reach
8. S.O.S.
9. Nothing I could say
10.Defintion of a Hero
11.The coldest Rain

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