DECREPIT BIRTH: Polarity

Kein Meilenstein, aber ein richtig starkes Death Metal-Album, für alle, die DEATH und PESTLENCE lieben.

Wer DECREPIT BIRTH in die Brutal Death Metal-Ecke stecken will, hat 2010 ein Problem. Die kalifornische Band hat schon auf Diminishing Between Worlds gezeigt, dass sie mehr kann, als zu knüppeln. Und Polarity macht genau da weiter. Insgesamt gesehen ist dieses Album eine aufrichtige, tiefe Verneigung vor DEATH, PESTLENCE und bis zu einem gewissen Grad auch ATHEIST und stilistisch gesehen zwischen OBSCURA und NECROPHAGIST einzuordnen. DECREPIT BIRTH wissen, dass sie mit Technik allein, wie bei NECROPHAGIST nicht weiter kommen, dabei sind sie allerdings deutlich brutaler als OBSCURA. Dennoch entstehen mit (A Departure Of The Sun) Ignite The Tesla Coil, Metatron, dem Titelsong, Solar Impulse und Symbiosis schnelle und anspruchsvolle Lieder, die auch recht hohen Wiedererkennungswert besitzen.

Polarity ist ein kompaktes Album, mit Songs, die nur so lange sind, wie es wirklich sein muss. Hier ist kein Gramm Überflüssiges zu finden, nur schnelle, komplexe Riffs und virtuose Leadgitarren von Bandchef Matt Sotelo, tolles Drumming mit nahezu pausenloser Double-Bass und fast federleichten Blast Beats. Schade nur, dass Sänger Bill Robinson sich nicht ähnlich variabel wie die Instrumentalfraktion zeigt und Bassist Joel Horner kein ähnlicher Virtuose ist, wie es Anfang der Neunziger im Death Metal üblich war. Dennoch, DECREPIT BIRTH liefern eines der stärksten Death Metal-Alben des bisherigen Jahres ab. Ganz einfach weil es so wundervoll ausgewogen ist, brutal, aber nicht stumpf, technisch, aber nachvollziehbar und dabei wie aus einem Guss wirkt.

DECREPIT BIRTH beweisen auf Polarity, dass sie im Stande sind, starke Songs zu schreiben, die unter die Haut gehen. Ihren Helden aus Florida der frühen Neunzigern erweist die US-Death Metal-Band sehr schön Ehre, aber ein neuer Meilenstein des Genres ist Polarity dennoch nicht geworden. Dazu fehlen einfach der Wille zur Innovation und bahnbrechende Ideen, auch wenn A Brief Odyssey In Time zeigt, dass DECREPIT BIRTH das schaffen könnten, wenn sie gezielt daran arbeiten würden. Allerdings will die Band dies auch gar nicht erzielen, sondern nur die bestmögliche Musik bieten, und das schaffen sie mit fast beängstigender Leichtigkeit. Dass Dan Seagrave für die Optik und Zack Ohren für den Klang sorgt ist das Sahnehäubchen auf Polarity. Und somit hat niemand, der auf diese Musik steht, eine Ausrede dieses wunderschöne Album zu verpassen.

Veröffentlichungstermin: 16. Juli 2010

Spielzeit: 38:29 Min.

Line-Up:

Bill Robinson – Vocals
Matt Sotelo – Guitar
Joel Horner – Bass
Lee Smith – Drums

Produziert von Zack Ohren
Label: Massacre Records
MySpace: http://www.myspace.com/decrepitbirth

Tracklist:

1. (A Departure Of The Sun) Ignite The Tesla Coil
2. Metatron
3. Resonance
4. Polarity
5. Solar Impulse
6. Mirroring Dimensions
7. A Brief Odyssey In Time
8. The Quickening Of Time
9. Sea Of Memoties
10. Symbiosis
11. Darkness Embrace

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner