Die Legende sagt uns, dass Maik Jegszenties immer mal wieder Ideen hatte, die nicht zu seiner Hauptband MESSERSCHMITT passten. Als dann Corona die Welt in Atem hielt, wollte Maik mit diesen Ideen etwas neues starten. Das dauerte dann alles nochmal etwas länger, aber Ende letzten Jahres erschien mit “…As Nightmares Gorged The Earth” das erste Lebenszeichen von DEADLY MAGIC. Und diese Vier-Song EP hat es in sich.
Statt dem relativ straighten, melodischen Speed Metal von MESSERSCHMITT, den ich ebenfalls verdammt geil finde, gibt es hier Musik, die eher nach leicht progressivem US Power Metal klingt – ganz viel SANCTUARY, dazu etwas HELSTAR und eine Prise frühe QUEENSRYCHE und CRIMSON GLORY. Vertrackte Riffs, irgendwie über der Musik thronender Gesang mit irrsinnigen, hohen Screams, eine gewisse düstere, mystische Aura – das ist die ganz hohe Schule des US Power Metal.
HÜRLEMENT-Sänger Alexis Roy-Petit entpuppt sich als das große Ass im Ärmel von DEADLY MAGIC
Für diese Art von Musik braucht man vor allem einen Sänger von Format. Maik hat sich für diesen Posten Alexis Roy-Petit von den Pariser True Metallern HÜRLEMENT geangelt. Seinen Gesang dort fand ich ja schon ziemlich gut, ab und zu klang er allerdings ein wenig angestrengt. Was der Kerl hier allerdings abliefert, das haut mich komplett aus den Latschen und ist absolute Weltklasse! Mal klingt er nach dem jungen Geoff Tate, dann mal nach James Rivera, ganz oft nach WARREL DANE und bei den Harmoniegesängen im Opener “Another I Beckons” darf man auch mal an KING DIAMOND denken.
DEADLY MAGIC spielen auf “…As Nightmares Gorged the Earth” hochklassigen Metal im Stil klassischer US Metal-Helden
Der Opener ist ein technischer vertrackter Song mit diversen Breaks und vielschichtiger Gitarrenarbeit. Als erste Single und Opener durchaus mutig, für US Metal-Kenner allerdings ein absoluter Genuss. “Deadly Magic” ist der straighteste und vor allem schnellste Song des Albums, grenzt an Power Thrash und ist ein wahres Lead-Gitarren-Fest. “When The World Stood Still” klingt gerade zu Beginn ganz krass nach SANCTUARY und punktet mit völlig geilem 80er US Metal Riffing.
Im Mittelteil treten DEADLY MAGIC mal so richtig aufs Gas und Alexis bespielt hier die komplette WARREL-Dane Klaviatur, von fast schon beschwörendem Gesang über aggressives Shouting bis zu klassischen, hohen Screams. Mein Gott, der Kerl ist wirklich Gold wert! “It Ends Where It Began” beginnt als Ballade und baut sich ganz langsam schleichend auf, um dann im letzten Drittel seinen Höhepunkt zu erreichen. Wenn dann im Schlussteil Alexis diesen wahnsinnigen Gesangspart raushaut, dann, ja spätestens dann ist Ganzkörper Erpelpelle garantiert.
Vier großartige US Metal-Perlen, made in Remscheid – “…As Nightmares Gorged the Earth” ist ein spätes Highlight des letzten Jahres!
Entschuldigt die vielen Superlativen, aber ich kann einfach nicht anders. Ich habe diese EP in den letzten Tagen wirklich exzessiv immer und immer wieder gehört und bin restlos begeistert von dem, was DEADLY MAGIC hier abgeliefert haben. So sehr ich mich auch über neues Material von MESSERSCHMITT freuen würde (Kurzer privater Einschub des Verfassers: Flo, wenn du das hier liest: WO BLEIBT MEIN SHIRT??), so sehr wünsche ich mir gerade, dass Maik weiteres Material für DEADLY MAGIC komponiert, sei es eine weitere EP oder am liebsten gleich ein neues Album.
Veröffentlichungsdatum: 20.12.2024
Spielzeit: 23:26
Line Up:
Alexis Roy-Petit – Vocals
Maik Jegszenties – Guitars & Leads
Thorben Schulz – Lead Guitar
Yannic Zwinscher – Bass
Daniel Behle – Drums
Label: Dying Victims Productions
Facebook: https://www.facebook.com/profile.php?id=61571768185878
Bandcamp: https://deadlymagic.bandcamp.com
DEADLY MAGIC „…As Nightmares Gorged the Earth“ Tracklist
1. Another I Beckons (Audio bei YouTube)
2. Deadly Magic (Audio bei YouTube)
3. When The World Stood Still
4. It Ends Where It Began