DARK FUNERAL: Attera Totus Sanctus

Noch immer rasen DARK FUNERAL im Auftrag des Satans durch die schwarzmetallische Hölle…

Ein Jahr nach ihrem gut dokumentierten Tourtrip nach Südamerika (De Profundis Clamavi ad te Domine ) warten die schwedischen Schwarzmetaller DARK FUNERAL mit einem neuen Werk auf. Als erstes fällt auf, dass das Cover glatt ein vergrösserter Ausschnitt der Diabolis Interium-Front sein könnte. Aber auch sonst bleiben sich Lord Ahriman und seine Mannen treu: Satan beherrscht ihr kreatives Schaffen und instrumentelle Experimente werden keine getätigt (die zaghaft atmosphärischen Synthklänge zu Beginn von Atrum Regina mal ausgenommen).

Soundtechnisch fällt im Vergleich zum Vorgänger auf, dass Attera Totus Sanctus weniger zischt, stringenter, gleichförmiger erscheint. Diesem Soundgewand fällt leider die Dynamik etwas zum Opfer, was sich besonders im Drumsound bemerkbar macht. Ansonsten rasen DARK FUNERAL, was das Zeug hält und trotz bessessenem Einsatz fühlt man sich mehr und mehr wie in der Kinovorstellung eines Sequels wie Undersiege 2. Diabolis Interium war quasi der überragende erste Teil mit einem Steven Seagal in Bestform auf dem Kriegskreuzer, Attera Totus Sanctus gibt sich zwar noch immer reichlich bissig auf dem Zug, doch die Explosion will nicht so recht zünden. Leider mangelt es DARK FUNERAL 2005 an den eigenwilligen, fiesen Gitarrenlines, welche Diabolis Interium so überragend gemacht haben.

Trotz der aufkommenden Sequel-Gedanken wird durchgehend mit dichter Gitarrenwand gerast, am überzeugendsten im Opener und in Feed the Mortals, welchem die Handschrift der Schweden übergross auf der Stirn prangt. Zeitweise beschleicht einen auch das Gefühl, dass sich DARK FUNERAL ihre eigenen Werke mehr als genug selbst zu Gemüte geführt haben, zumal Attera Totus Sanctus einige Riffs beherbergt, welche ältere Zwillingsbrüder zu haben scheinen. In Atrum Regina geht die Truppe dann auch mal vom Gas und versucht sich in eher schleppenden, hymnisch-anmutenden Gefilden. Kitsch bleibt dennoch aussen vor, was nicht zuletzt der Gesangsleistung Emperor Magus Caligulas zuzuschreiben ist, der einen etwa im Titeltrack mit Herzblut angsteinflössend bekreischt.

Fazit: Attera Totus Sanctus befindet sich in der vielleicht misslichen Lage, an Vorgängerwerken gemessen zu werden. Im direkten Vergleich kann keine wirkliche Steigerung verzeichnet werden, doch sinken DARK FUNERAL auch nicht in negative Gefilde ab. Sie sind schlicht sie selbst geblieben und rasen weiterhin mit infernalischer Hingabe durch ihre Black Metal-Hölle.

Veröffentlichungstermin: 24.10.2005

Spielzeit: 42:58 Min.

Line-Up:
Chaq Mol: Gitarren

Matte Modin: Drums

Emperor Magus Caligula: Vocals

Lord Ahriman: Gitarren

Gastmusiker

Gustaf Helm: Bass

Produziert von Daniel Bergstrand, Örjan Örnkloo, Tomas Eberger
Label: Regain Records

Homepage: http://www.darkfuneral.se

Email: darkfuneral@darkfuneral.se

Tracklist:
1. King Antichrist

2. 666 Voices Inside

3. Attera Totus Sanctus

4. Godhate

5. Atrum Regina

6. Angel Flesh Impaled

7. Feed On The Mortals

8. Final Ritual

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