Da ich ja doch schon ein relativ alter Sack bin, kann ich mich noch gut an den 1986 veröffentlichten Sign Of the Jackal-Erstling dieser bereits 1983 in Chicago gegründeten Band erinnern.
Das Album hatte zwar mit Sicherheit nicht das Prädikat Weltklasse verdient, konnte aber mit (eher schleppenden als flotten) US-typischem Underground Metal überzeugen – und auch heute noch kann man sich dieses Album anhören, ohne gleich in Das klingt ja altbacken-Geschrei zu verfallen oder ins Retro-Horn stoßen zu müssen.
Allerdings hatte die Band nicht nur einige interne, sondern auch geschäftliche Querelen zu überstehen, überstand diese aber nicht, zerbrach an diesen und kam wohl auch deshalb zu keiner weiteren Album-Veröffentlichung.
Das nun vorliegende Wrath Of Darkness-Album wurde bereits 1986/87 eingespielt und knüpfte stilitisch durchaus an das Debüt an, auch wenn der hohe Gesang vom mittlerweile ausgetauschten Justin Fate heute deutlich mehr an meinen Nerven zerrt, als das noch vor knapp zwanzig Jahren der Fall war.
Das bedeutet, dass man durchaus auf seine Kosten kommt, wenn man Bands wie OMEN, LEATHERWOLF und FIFTH ANGEL bzw. die Mischung aus wuchtigen Passagen und melodisch-eingängigen Elementen mag.
Was mich an Wrath of Darkness aber wirklich nervt, ist gar nicht so sehr die ziemlich dürftige Aufmachung, sondern viel mehr der hundsmiserable Sound der Scheibe.
Ich weiß nicht wieso, weshalb und warum, aber mir fiel beim Anhören der Spruch des bösen Wolfs ein, als er nach dem Aufwachen anstelle der sieben Geißlein die Wackersteine in seinem Bauch bemerkte.
Er sagte: Was rumpelt und pumpelt in meinem Bauch herum? und ähnliches dachte ich – wenn auch in etwas abgewandelter Form – auch beim Anhören dieser Scheibe: Was rumpelt und pumpelt in meinem Ohr herum?
Ich weiß wirklich nicht, wie man ein Album mit solch einem Sound verkaufen sollte bzw. warum jemand eine CD mit solch einem grottenschlechten Sound kaufen sollte.
Sicher, bei Aufnahmen auf lediglich zwei Spuren kann und sollte man nicht mehr erwarten können, aber dieser Release hilft der seit einigen Jahren wieder existierenden Band keinen Millimeter weiter – hier wäre eine Neueinspielung der zu hörenden und bestimmt nicht schlechten oder schwachen Songs für ALLE Beteiligten besser gewesen.
Neben den bereits erwähnten Songs aus dem Jahre 1986 gibt es mit Stranger Among The Living und Former Life auch zwei Stücke der im Jahre 1998 veröffentlichten Former Life-EP.
Diese wurden nicht nur mit einem etwas bessern Sound versehen, sondern können auch musikalisch mehr überzeugen, obgleich hier ein BLACK SABBATH-Einfluss nicht zu leugnen ist.
Und wo ich weiter oben schon mit irgendwelchen Märchen-Zitaten aus dem Knick kam: Nach dem Erklingen des letzten Tones fiel mir auch wieder das Märchen vom Aschenputtel ein.
Dort heißt es doch Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen, oder?
Egal, sollte dem so sein, dann kann ich abschließend nur sagen, dass die Songs durchaus ins Töpfchen gehören, während ich den Sound und den Gesang eindeutig eher dem Kröpfchen überlassen würde.
Nee, mit dieser Veröffentlichung haben sich weder Band, noch Label, noch Vertrieb einen Gefallen getan, so dass ich eine Anschaffung wirklich nur den fanatischten unter den fanatischen DAMIEN THORNE-Fanatikern empfehlen möchte.
Veröffentlichungstermin: 01.10.2004
Spielzeit: 54:36 Min.
Line-Up:
Aktuell:
Ken Mandat – Guitars
Joe Martin – Vocals
Mike Browz – Drums
Rick Browz – Bass
Wrath Of Darkness:
Justin Fate – Vocals
Ken Mandat – Guitar
Mike Monroe – Guitar
Sanders Pate – Bass
Pete Pagonis – Drums
Produziert von Mike Konopka
Label: Criminal Records
Homepage: http://www.damienthorne.com
Email: kjm208@aol.com
Tracklist:
Nostradamus
Mistress Of Evil
Rage Of Angels
Faith In Death
Legions Past
Portrait Of Strange
Sentenced To Die
Wrath Of Darkness
The Other
Stranger Amongst The Living
Former Life