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CRIPPLE BASTARDS: Desperately Insensitive

Altherrengrind

Altherrengrind. Ja, die CRIPPLE BASTARDS sind schon, wie ihre senilen, aber punkigen Landsleute RAW POWER seit Jahr und Tag am musizieren, selbst wenn man in ihrer Frühphase wohl eher von Geräuschen Sprechen kann. Ja, das waren noch Zeiten, als die Teens in den frühen 90ern 7 Split-Singles mit über 40 Songs veröffentlichten. Doch mit über 30 wird man erwachsener, nicht mehr so hektisch und begibt sich in ruhige Gefilde. Warum ständig nur 5 Sekunden-Lärm spielen, der eh nicht zusammenhängt, wenn man auch Songs machen kann?

Und genau das machen sie fast 20 Jahre nach ihrer Gründung. Weniger Lärm, mehr Strukturen, auch mal das Gas rausnehmen und nicht immer so extrem sein zu wollen, wie man es eh nicht schafft. Ja, Desperately Insensitive ist für die Hardliner schon fast Kommerz, aber tritt immer noch ziemlich heftig gegen das Schienbein. Die Füße wippen ständig mit und auch dass sie für ihre Verhältnisse recht technisch agieren und was für den Kopf bieten kommt der 432.985.685 Veröffentlichung (grob geschätzt) zu Gute. Dennoch wirken einige Songs ziemlich debil, Jurisdictions ist das beste Beispiel hierfür, irgendwie plump wälzen sie vor sich hin.

Dafür leistet gerade der Drummer tolle Arbeit, wie in Idiots Think Slower bringt er coole Blast Beats und Double-Bass-Einsätze ein. Die Riffs sind teilweise sehr Punk und lassen an die allerfrüheste Phase der Band denken. Ansonsten klingt einiges nach Kinderliedern, was aber nicht, wie bei MACABRE beabsichtigt war. Der Gesang ist Geschmackssache, mir persönlich ist das Gegröhle zu hysterisch, während das Gekreische und die tiefen Vocals verdammt gut in der Magengrube platziert sind. Die Produktion ist sehr dünn ausgefallen, man hört zwar alle Instrumente sehr gut raus, aber Scheiben sprengt man damit noch lange nicht.

Desperately Insensitve ist leider nur ein durchschnittliches Grindcore-Album geworden, dass gerne etwas intensiver ausfallen hätte können. Im Endeffekt dürften einige TERRORIZER-Fans das Album mit offenen Armen empfangen und auch die early NAPALM DEATH-Gefolgschaft wird sich darüber freuen, aber ich gebe mir dann doch die neuen Scheiben von NASUM und CIRCLE OF DEAD CHILDREN.

VÖ: 26. Mai 2003

Spielzeit: 27:38 Min.
Label: Necropolis Records

Homepage: http://www.cripplebastards.com

Tracklist:
1. Fear in the Squats of the Dead
2. When Immunities Fall
3. Cardboard
4. Intravenous Love-Dip
5. Odio a prima vista
6. Bomb ABC no Rio
7. The Mushroom Diarrhoea
8. Rak Ne Prestaje
9. Get Out and Bite Them
10. Desperately Insensitive
11. Me & Her in a Micocosm of Torture
12. Jurisdictions
13. Time of the Vultures
14. Idiots Think Slower
15. I Hate Her
16. Inside Out
17. Being Ripped of in 2002
18. Respect or Death
19. Partner della Convenienza

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