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CONMOTO: Cut Cut Cut

Perfekt für alle, die von einer Mischung aus REFUSED und BLACKMAIL ein feuchtes Höschen kriegen.

Von wegen Emo, CONMOTO gefallen weder dir, noch deinem Emodad. Nur weil hier von Cut Cut Cut die Rede ist, wird nicht wild drauf losgeritzt, du Kajalpinsel. Einst unter dem Banner BUBONIX unterwegs, heute neu definiert, geben die vier aus Limburg Vollgas. Hardcore wird hier angekündigt, aber mit SICK OF IT ALL und Konsorten haben CONMOTO nichts gemeinsam. Viel mehr haben die von ihrer biestigen Sängerin Sarah angeführten Dudes und Dudettes einen Weg zwischen REFUSED und alten BLACKMAIL gefunden. Ein wenig Chaos hier, ein paar catchy Hooks da, und fertig ist eine kompakte Platte, die einfach Spaß macht.

Weder geben CONMOTO permanent Vollgas, noch wird es jemals poppig. Stattdessen ist hier eine ausgewogene, permanent derb rockende vor Coolness strotzende Mischung zu hören, die einen angenehmen Assifaktor parat hat. Manchmal wird es etwas nachdenklich, was aber schnell durch den nächsten Wutausbruch relativiert wird. CONMOTO haben drückende Riffs parat, grooven mal schnell, mal langsam, aber immer wie Hölle, sind schön direkt und ordentlich boshaft. Dass die vier bei Kurt Ebelhäuser im Studio waren hört man nicht nur an der dreckigen, wuchtigen Produktion, sondern auch an diversen kleinen Ideen, die der werte Herr wohl selbst einstreute. So entstehen immerhin kleine Hits wie Golden Dawn, wütendes Geprügel wie Borders And Flights und 14 Punkte Flensburg, schräges Zeug wie 1000 Doves und Be A Knife, sowie melancholisch angehauchte Stücke wie Bill The Butcher und Cutting Off.

Da inklusive der BUBONIX-Vorgeschichte die Musiker schon seit siebzehn Jahren aktiv sind, ist es einerseits verwunderlich, andererseits aber beruhigend und erfreulich, dass ein menschlicher Reifeprozess noch auf sich warten lässt. Andernfalls wären CONMOTO wahrscheinlich so wild, wie ein kastrierter, räudiger Kater. Und doch, das Ideenreichtum, mit dem die vier Limburger zu Werke gehen zeugt davon, dass man einiges in den letzten Jahren dazugelernt hat. Aber die Hörner haben sich die Musiker noch nicht abgestoßen. Ansonsten würden diese elf Songs nicht so derbe in die Fresse treffen, ganz klar. Hier treffen ungestüme Aggression auf eine gewisse musikalische Reife, auf gutes Songwriting und detailverliebtes Arbeiten. Dabei stechen besonders die völlig bekloppten Vocals von Sarah de Castro ins Ohr, die wie das reinste Riot Grrrrl mit Haaren auf den Zähnen durch das Album leitet.

Na klar, Cut Cut Cut ist der coole Einstand einer erfahrenen Band, die einen Neustart wagt und sich unter neuem Namen selbst erneut definiert. Wer von einer Mischung aus REFUSED und BLACKMAIL oder bei MADE OUT OF BABIES auf Speed ein nasses Höschen kriegt, darf gerne zugreifen. Wer aber in Sachen Hardcore konservativ gepolt ist und nicht über den Tellerrand blickt, sollte nur sehr vorsichtig in CONMOTOs Erstwerk reinhören. Naja, und für dich und deinen Emodad ist das hier wahrscheinlich auch viel zu aufwühlend.

Veröffentlichungstermin: 21. Oktober 2011

Spielzeit: 32:20 Min.

Line-Up:

Sarah De Castro – Vocals, Guitar
Markus Klees – Guitar, Vocals
Oliver Kunz – Bass
Manuel Schneider – Drums

Produziert von Kurt Ebelhäuser
Label: Noisolution

Homepage: http://www.conmoto-music.de

Mehr im Netz: http://www.myspace.com/conmotomusic

Tracklist:
1. Golden Dawn
2. Othero
3. 1000 Doves
4. Van Streefkerk
5. Bill The Butcher
6. Borders And Flights
7. Be A Knife
8. Cutting Off
9. 14 Punkte Flensburg
10. Devil To Feed
11. Eating Glass

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