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CLEARXCUT: Age Of Grief

Musik und Inhalt gehen bei CLEARXCUT Hand in Hand: Schnörkellos und zielstrebig vermischt “Age Of Grief” so Hardcore-Ethik mit Metal-Riffing.

In Zeiten, in welchen der Konsens-Metal den ZDF-Fernsehgarten erobert, sind CLEARXCUT eine erfrischende Wohltat. Musik und Botschaft sind im Fall der Vegan-Straight-Edge-Formation untrennbar miteinander verbunden; die Songs des Kollektivs ein Vehikel, die Belange unterdrückter oder nicht gehörter Minderheiten in den Fokus zu rücken. Gerade heutzutage ist das umso wichtiger, wo wir in den sozialen Medien wiederholt abstruse Klagen vernehmen müssen, dass Politik doch im Metal nichts verloren habe.

All jene bestellen CLEARXCUT zu einem halbstündigen Rapport, der in „The Seventh Seal“ direkt mit dem Untergang der Zivilisation startet. Wenn wir so weitermachen wie bisher, so die Message, werden wir zu den Autoren unseres eigenen Endes. Diese Abrechnung bettet die Band fast schon klassisch: Gut und gerne zwei Dekaden müssen wir zurückgehen, um die Metalcore-Wurzeln von „Age Of Grief“ zu entdecken.

CLEARXCUT halten es schnörkellos, mischen Hardcore-Ethik mit Metal-Riffing

Keine lieblichen Gesänge, keine Synthesizer, keine Anbiederung an zeitgenössischen Pop – stattdessen mischen CLEARXCUT Hardcore-Ethik mit Metal-Riffing, wobei die dominierenden Harmonien in Stücken wie „Burial Shroud“, „Unwritten“ oder „The Seventh Seal“ nicht unähnlich derer früher PARKWAY DRIVEs sind. Allein mit dem Gaspedal hält sich „Age Of Grief“ zurück, wenngleich „Against Leviathan“ zwischendurch das Tempo auch mal anziehen kann.

Der Schwerpunkt liegt indes auf der teils getragenen, teils emotionalen, immer jedoch zielstrebigen Leadgitarre. Diesen roten Faden schmücken satte, meist groovende Riffs aus, während der knurrende Bass den Arrangements in verlässlicher Weise den Rücken stärkt. In der heutigen Zeit ist ein solcher Ansatz freilich das Gegenteil von großspurig; Kritiker könnten gar sagen, „Age Of Grief“ sei aus der Zeit gefallen oder ein bloßer Aufguss einer vergangenen Ära.

Musik und Inhalt sind im Falle CLEARXCUTs eng miteinander verbunden

Geradlinig und einfach gestrickt liefert ein Track wie „Collecting Scars“ zwar Futter für derlei Kritik, doch ist das nur die halbe Wahrheit. Musik und Inhalt gehen im Falle CLEARXCUTs Hand in Hand. Schnörkel und Pomp um ihrer selbst willen erscheinen somit kaum als Alternative, um die zentrale Botschaft nicht zu verwässern. Zumal das schmerzende „Privilege“ mit Akustikgitarre überrascht und das folgende „Putrefaction“ von HEAVEN SHALL BURN-Gebolze über Thrash bis hin zu Post-Rock-Vibes eine erstaunliche Wandlung vollzieht. Vom Fernsehgarten ist man damit selbstverständlich Lichtjahre entfernt, sowohl musikalisch als auch ideell – wobei eine solche Mainstream-Plattform für die eigene Message ja nicht einmal das Schlechteste wäre.

Veröffentlichungstermin: 26.04.2024

Spielzeit: 30:12

Label: Lifeforce Records

Facebook: https://www.facebook.com/profile.php?id=100062936964876
Instagram: https://www.instagram.com/xclearxcutx/
Bandcamp: https://clearxcut.bandcamp.com

CLEARXCUT “Age Of Grief” Tracklist

01. The Seventh Seal (Audio bei bandcamp)
02. Burial Shroud
03. Against Leviathan (Audio bei YouTube)
04. Unwritten
05. Collecting Scars
06. Privilege
07. Putrefaction (Visualizer bei YouTube)
08. Ghosts of the Past
09. The Eternal Demise

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