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CHAOSREIGN: Spreading Death

Oldschool Death Metal auf solidem Niveau, ohne jedoch den Glanz der großen Vorbilder zu erreichen.

Ich mag “Hellraiser” ebenfalls verdammt gern und mir ist bewusst, dass Pinheads Einzeiler allesamt hervorragend zum Death Metal passen. Aber muss man unbedingt mit demselben Filmzitat anfangen wie KATAKLYSM damals auf “Epic – The Poetry Of War”? Ja, es ist ein verdammt cooler Einstieg, doch haftet ihm dadurch ein fader Beigeschmack an. Wo ist die Originalität?

Das ist gleichzeitig das Stichwort, denn selbige ist auf “Spreading Death” ohnehin kaum auszumachen. Unbedingt schlimm ist das nicht, lebt das Debüt von CHAOSREIGN doch gerade von diesem Aspekt. Oldschool Death Metal steht auf dem Programm und den gibt es im besten Stil von DISMEMBER oder den alten BLOODBATH. Das heißt unkomplizierte Songs, die für gewöhnlich direkt nach vorne gehen und die Daumenschrauben nicht nur anziehen, sondern bis zum Anschlag drehen – gebrochene Knochen inklusive.

“Spreading Death” serviert rohen Death Metal

Statt auf Groove setzen CHAOSREIGN vorwiegend auf gehobene Geschwindigkeitsregionen, Doublebass und Blastbeats sind ergo keine Seltenheit. Die Gitarren sind schön dreckig und erinnern vom Sound her an die klassischen Sunlight-Produktionen. Das macht Spaß und wird nur von der penetranten Snare etwas verwässert. Die Vocals von Sänger Don Jeremy sind passenderweise herrlich krank und innerhalb der Genregrenzen mit knurrigen Growls und hysterischen Screams sogar relativ abwechslungsreich.

Und so bekommt man im Endeffekt genau das, was “Spreading Death” mit seinem plakativen Titel vollmundig verspricht: 41 Minuten rohen Death Metals, der in erster Linie unterhalten will und dem dies – die richtige Stimmung vorausgesetzt – auch in höchst annehmbarer Weise gelingt. Vor allem das mit BLOODBATH-Zitaten gespickte “Perverse Ignorance” darf diesbezüglich genannt werden, aber genauso “Infected Mind”, “Murder.Death.Kill” sowie “Headless Crucified”.

Den Glanz der Klassiker können CHAOSREIGN nicht einfangen

Ein neuartiger Ansatz, originelle Ideen, mutigen Fortschritt und ganz große Hits – das alles findet auf “Spreading Death” keinerlei Berücksichtigung. Hier regiert vielmehr der Zauber alter Tage und wer selbigen mal wieder verspüren möchte, macht bei CHAOSREIGN bestimmt nichts falsch. Nur auf den zugehörigen Glanz, den die Klassiker versprühen, sollte man verzichten können. Dem wird auf “Spreading Death” leider kein zweiter Frühling gegönnt. Aber das würde ja ohnehin nicht zum ruchlosen Image des Albums passen.

Veröffentlichungstermin: 23.04.2010

Spielzeit: 40:56 Min.

Line-Up:

Don Jeremy – Vocals
Pete North – Guitars
Jim Holmes – Guitars
Spike Horner – Bass
Tim Byron – Drums

Produziert von CHAOSREIGN, Martin Schmitt und Finn Mitthof
Label: Remission Records

CHAOSREIGN “Spreading Death” Tracklist

01. Infected Mind
02. Master Of Fear
03. Murder.Death.Kill
04. Force-Fed Existence
05. Fleshless Disease
06. Perverse Ignorance
07. Dead Among The Living
08. Damn Insane (Hey Bitch)
09. Headless Crucified

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