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CATAPULT THE SMOKE: Born In Fire

Wer sich sowohl im Stoner Rock als auch im Maryland-Doom wohl fühlt, der kommt an CATAPULT THE SMOKE nicht vorbei. Sympathische Band, cooles Album.

Jau, wenn man die E4 von Kopenhagen bzw. Malmö nach Stockholm oder zurück fährt, dann macht man sicher auch einen Boxenstop in Mjölby, zumindest wenn man da einen gemütlichen Platz zum Pennen kennt. Aus dem überschaubaren Städtchen kommen nicht nur die Metaller FALCONER, sondern halt auch CATAPULT THE SMOKE, Basser  Magnus spielt in beiden Bands. So weit, so gut, die Schweden haben nun ihr neues Album Born In Fire veröffentlicht, wieder bei Orchestrated Misery Records im fernen Indiana/USA, brrr, von dort kam doch auch Belle Gunness, die Norwegisch-Amerikanische Massenmörderin?

Warum ich das erzähle? Weil ich sonst fast dazu übergehen könnte, auf das Review zum Vorgänger Unearthed zu verweisen. Wobei dieses neue Album auch nicht wirklich neu ist, soweit ich mich erinnere, wurde es bereits 2006 (?) aufgenommen. Viel hat sich nicht verändert, der Sound wurde hingegen mächtig aufgebohrt, und das ist gut so! Bei dem Dreier CATAPULT THE SMOKE geht es nicht darum, die Welt mit spektakulärer Spieltechnik oder innovativen Ideen zu beeindrucken, was hier zählt das ist Groove, dazu noch mehr Groove, und dann noch mal extra Groove. Die Songs sind nicht so simpel gestrickt und gespielt, wie es oberflächlich klingen mag, aber große musikalische Momente sucht man vergebens. Dafür gelingt es den Schweden, jeden ihrer Songs mit einem packenden Groove zu versehen, der dafür sorgt, dass das Album durchgehend schlichtweg Spaß macht. Wonach andere Bands ihr Leben lang erfolglos suchen, CATAPULT THE SMOKE haben es mit Löffeln gefressen wie gegrillten Bäckröding. Das zeigt schon der Opener oder der kraftvolle Titelsong. Wie wenige Bands schaffen die Mjölbyer den Spagat zwischen frühem Stoner Rock  und Doom Rock der Maryland-Schule, diese Stile so harmonisch zu vereinen, ohne das es unharmonisch klingt, das hat schon was. Man höre da nur War Brings Enemies, vor einigen Jahren wäre man von den Die Hard-Fans des jeweiligen Genres abgestraft worden. Es gibt mal einen tanzbaren Hippie-Doom á la CATHEDRAL wie bei Lords Gathering, auch die dezenten Anklänge an harten Grunge irgendwo zwischen SOUNDGARDEN und ALICE IN CHAINS tauchen wieder auf. Die Vocals von Drummer Tobias klingen etwas gröhliger und abgefuckter als auf dem letzten Album, der dort noch hervortretende Classic Rock hat sich etwas weiter aus dem Gesamtsound verzogen.

Es gibt erdigen, kraftvollen Sound, keine großen Hits, dafür ein stimmigen, packendes Album mit hohem Doomdance-Faktor, das den Fans der genannten Klänge wieder verdammt viel Spaß machen wird. Wer sich sowohl im Stoner Rock Richtung frühe FU MANCHU und Co als auch im Maryland-Doom wohl fühlt, der kommt an Mjölby nicht mehr vorbei. Und das nicht nur, wenn er durch Schweden tourt und ein warmes Bett sucht, das liegt weiterhin auch an CATAPULT THE SMOKE. Sympathische Band, cooles Album.

Veröffentlichungstermin: Juli 2011

Spielzeit: 51:55 Min.

Line-Up:
Totte Martini – Guitars
Magnus Linhardt – Bass
Tobias Larsson – Drums, Vocals

Label: Orchestrated Misery Records

Mehr im Netz: http://www.myspace.com/catapulttheesmoke

Tracklist:
1. Always Favour My Side
2. Born in Fire
3. Lord of the Broken Throne
4. War Brings Enemies
5. Distant Mind
6. Underworld
7. Lords Gathering
8. Forever Lost
9. Follow the Path of the Warrior

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