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BLACK SALVATION: Uncertainty Is Bliss

Heavy Psych aus Deutschland: Zu Bands wie COLOUR HAZE, KADAVAR und SAMSARA BLUES EXPERIMENT gesellen sich nun auch BLACK SALVATION

Trotz oder vielleicht sogar wegen der restriktiven Drogenpolitik verfügt Deutschland über die vielleicht aktivste Heavy Psych Szene der Welt. Zu der illustren Gesellschaft der Bands wie COLOUR HAZE, KADAVAR und SAMSARA BLUES EXPERIMENT gesellt sich nun auch BLACK SALVATION, eine relativ junge Band aus Leipzig, welche von keinem geringeren als dem Schlagzeuger Uno Bruniusson (ex-IN SOLITUDE, ex-GRAVE PLEASURES) angeführt wird. Erst vor Kurzem wurde der Underground-Riese Relapse Records auf die Band aufmerksam und veröffentlicht nun das insgesamt zweite Full-Length des vielversprechenden deutschen Kollektivs.

Kaum Innovation im modernen Heavy Psych

Trotz der ganzen vorgelebten Kunterbuntheit der Flower-Power-Romantik ist die moderne psychedelische Szene größtenteils in erster Linie darauf ausgerichtet, den großen Vorbildern von damals so gut wie es geht nachzueifern. Damit soll nicht suggeriert werden, dass dabei die Qualität auf der Strecke bleibt. Sondern es geht eben darum, dass vor allem die Innovation oft Mangelware ist. Deswegen versucht man oft, mit dem warmen analogen Röhrensound zu punkten. BLACK SALVATION sind dabei keine Ausnahme. Die Produktion auf „Uncertainty Is Bliss“ ist warm, erdig und organisch – passt also perfekt zum Inhalt.

Abwechslungsreichtum und Eingängigkeit

Das Songmaterial ist ebenfalls richtig gut. Was wirklich gefällt, ist die Polyvalenz: Die Band versucht nicht, sich die ganze Zeit den alten oder den neuen Helden anzubiedern, sondern experimentiert schon ein wenig mit den Genres wie Spacerock, Stoner oder Punk herum. Natürlich bemüht sich auch das Label darum, BLACK SALVATION als rar gesäte Alleskönner zu verkaufen, um ein möglichst breite Zielgruppe abzudecken. ist natürlich viel zu hoch gegriffen, jedoch weitaus mehr als ein plumper Werbegag – die Wahrheit liegt bekanntlich oft dazwischen. Ein gutes Beispiel ist der Song „Leair“, welcher überraschend starke Post-Punk-Einflüsse aufweist und folglich zu den Highlights der Platte gezählt werden kann. Allerdings ist es ein wenig schade, dass die Experimentierfreude und Innovationsgeist sich insgesamt doch schon in Grenzen halten – hier wäre mit Sicherheit mehr drin gewesen. Neben dem Song „Leair“ ist die Eingängigkeit der restlichen Songs eine der absoluten Stärken des Album. Egal ob „Grey River“, „A Direction Is Futile“ oder „Floating Torpid“ – da schwingt sogar ein notorischer Partymuffel sein Tanzbein von abends bis zum Sonnenaufgang.

Trotz guter Qualität (noch) keine Spitzenklasse

Mit „Uncertainty Is Bliss“ hat man hier eine stimmige, kurzweilige, jedoch nicht unbedingt tiefgründige Platte, die durchaus Mut zeigt, mal ab und an über den Tellerrand zu schauen. Zur Speerspitze fehlt freilich noch eine ganze Ecke, weswegen sich BLACK SALVATION vorerst mit der zweiten Reihe zufrieden geben müssen.

Veröffentlichung: 06.04.2018

Spielzeit: 42:00 Min.

Label: Relapse Records

Bandwebsite: https://blacksalvation.bandcamp.com/

Facebook: https://www.facebook.com/blacksalv/

Line-Up:

Birger Schwidop – bass guitar

Uno Bruniusson – drums

Paul Schlesier – vocals & guitar

BLACK SALVATION “Uncertainty Is Bliss” Tracklist

1. In A Casket’s Ride (Audio bei YouTube)
2. Floating Torpid
3. Breathing Hands (Video bei YouTube)
4. The Eye That Breathes
5. Leair
6. A Direction is Futile
7. Grey River
8. Getting Slowly Lost
9. The Chapel (Bonus Track)
10. Follow Me Down (Bonus Track)

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