BLACK RAINBOWS: Stellar Prophecy

Krachiger Fuzz/Garage-Rock mit spacigen und psychedelischen Ausflügen, der seine Momente hat, aber nicht begeistern kann.

Was das aus Rom stammende Psychedelic-Fuzz-Rock-Trio BLACK RAINBOWS letztes Jahr mit Hawkdope ablieferte, das war ja ganz ordentlich und meißelte den Namen der Band fest in die europäische Stoner-Szene. Darauf ausruhen wollen sich die Herren nicht und legen recht schnell das neue, nunmehr fünfte Album Stellar Prophecy nach.

Ok, die anscheinend verbreitete Begeisterung für das letzte Album konnte ich nicht wirklich teilen, und auch das neue Album haut mich nicht gerade um. Das Fuzz-Pedal auf 11 gedreht, schrammelnder Garagensound, da kommt durchaus auch mal Punkatmosphäre auf. Wäre der Opener Electrify nicht so dreckig, man würde beim Riffing fast mal an die BEASTIE BOYS denken. Woman deutet dann eher Richtung Vorgänger, kommt als wüstenstaubiger Stoner-Rocker, verrührt mit viel 70ies-Touch. Der simple Groove zieht tatsächlich in den Song, der mit reichlich Orgelgewabber irgendwann den Faden verliert. It´s Time To Die hat fast etwas von den hart rockenden Songs, die THE SWEET immer auf ihren Longplayern und Single-B-Seiten verstecken mussten. Auch die anderen kurzen Songs atmen die 70er fernab der glattpolierten Radiohits. So mögen die Bands in den Proberäumen geklungen haben, die es nicht in die Hitparade geschafft haben. Aufgeblasen wird das Album durch zwei überlange Ausflüge in den Space-/Psychedelic Rock.  Das sphärische Golden Widow ist größer, als man beim ersten Durchlauf dachte, zieht einen tatsächlich in den Song, früheste PINK FLOYD und HAWKWIND schweben durch´s Haus. Ähnlich, vielleicht etwas lauter präsentiert sich der Abflug The Travel als Rausschmeißer. Ehrlich gesagt gingen mir die ersten Durchgänge des Albums eher auf die Nerven, vor allen der keifende, nörgelige Gesang. Mittlerweile kann Stellar Prophecy durchaus seinen räudigen Charme ausspielen, Woman entwickelt sich fast zu einem kleinen Hit. Trotzdem gefiel mir das letzte Album besser, Hawkdope hatte mehr vom kraftvollen Stoner-Drive und konnte gar hier und da mit doomigem Drive erfreuen. Vielleicht hätte Stellar Prophecy und seine Songs noch etwas reifen sollen, wer auf fuzzy Garage-Rock steht, der mag das anders sehen und sich hier hingegen richtig wohlfühlen.

Krachiger Fuzz/Garage-Rock mit spacigen und psychedelischen Ausflügen, der seine Momente hat, aber bei entsprechender Tagesform kaum Eindruck hinterlässt. In der passenden Stimmung kann Stellar Prophecy hingegen richtig Spaß machen. Da ist selber Reinhören wohl wie so oft Pflicht. Live in einem verratzten Muckeschuppen dürften die Songs von BLACK RAINBOWS nochmal ganz anders wirken und zum vollen Abflug einladen, davon kann man sich dann im Mai überzeugen.

Tourdaten bei vampster: BLACK RAINBOWS

Veröffentlichungstermin: 15042016

Spielzeit: 40:44 Min.

Line-Up:
Gabriele Fiori – Guitar, Vocals
Dario Iocca – Bass
Alberto Croce – Drums

Label: Heavy Psych Sounds

Homepage: http://www.theblackrainbows.com

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/blackrainbowsrock

Tracklist:
1. Electrify
2. Woman
3. Golden Widow
4. Evil Snake
5. It´s Time To Die
6. Keep The Secret
7. The Travel

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