Irland geht unter – Und ATHEOS haben den Death of Utopia prophezeit. Die Kerrygoldbutter wird bereits im Euter ranzig, die Kobolde hängen in der Gosse, vom Heroin verseucht und von Gott verlassen. Der Staat kollabiert und – wehe! – Google zieht in Erwägung, in ein anderes Land zu übersiedeln, der Steuervorteile wegen. Das Ende ist nahe!
ATHEOS haben sich seit ihrer Gründung drei Jahre lang darauf vorbereitet, um nun ins Machtvakuum vorzupreschen. Das Resultat lohnte die Geduld und Mühen: knackiger Death Metal, komplex und doch eingängig. Schlüssige Songs mit ordentlich Atmosphäre. Das Ganze klingt – nicht zuletzt aufgrund der spartanisch-furztrockenen, aber transparenten Produktion – schwer nach alter Florida-Schule. MONSTROSITY revived! Aber auch die Moderne – namentlich GOJIRA – findet Eingang in den Sound: Das Strophenriff von Ensoulment mit seinem Picking, dem Slide und somit dem fetten Groove hätte auch auf From Mars to Sirius stehen können. Und wenn im Part darauf der Sänger melodisch röhrt wie Joe Duplantier, dann… Nun, wer wöllte die Iren des Plagiats bezichtigen?!
The Death of Utopia hat ein paar Schönheitsfehler, gewiss, und stammt bereits aus dem Jahr 2009. Aber um die Neugier auf das Debütalbum zu wecken, das kurz vor der Veröffentlichung steht, sollen so viele Zeilen nur recht sein. Ich erwarte ein Geschoss, gegen das auch kein Europäischer Rettungsschirm mehr hilft.
Label: Underground Movement
MySpace: http://www.myspace.com/atheosireland
Tracklist:
1. The Prestige of Immortality
2. Towards Divinity
3. Cities Collapse
4. Ensoulment
5. The Death of Utopia