Klar, ein Händchen für unauslöschliche Melodien besitzt er, der Herr Shear von ASSEMBLAGE 23. Das stellt er erneut unter Beweis auf der neuen Maxisingle „Let the Wind Erase Me“. Mit seiner charismatischen Stimme verbreitet er Melancholie, Desillusion und Dunkelheit, wie es nur wenige andere können – zumindest auf CD. Doch müssen dazu wirklich im Hintergrund allzu stereotype Technobeats rumpoltern? Sicher, Elektropop steht diesem Genre nicht besonders fern, aber es ist nicht nur die Club-Version des Titeltracks, die der nahe gehenden Melodie mit dröhnigem Uffta-Uffta schlicht nicht gerecht werden kann. Obwohl mir unklar ist, ob die neuen Songs nun an einem Zuviel an Stumpfheit leiden oder an einem Zuwenig an Melodie, kann ich nur sagen, dass die magische Ausstrahlung diesmal einfach nicht zustande kommen will. Bestes Beispiel: die „hard version“, bei der der Gesang nur noch als verzerrtes Rauschen zu hören ist. Auch die zu einfachen Harmoniefolgen können nicht mehr von der dominierenden Stimme so übertüncht werden, dass der Hörgenuss von „Let the Wind Erase Me“ voll und ganz gegeben wäre. Daher bleibt einzig „Tragic Figure“ übrig, um an die atmosphärische Stärke von ASSEMBLAGE 23 zu erinnern. Ein bisschen wenig für eine Fünf-Track-Maxi, wie ich finde…
Veröffentlichungstermin: 23.08.2004
Spielzeit: 23:23 Min.
Line-Up:
Tom Shear – Gesang, Programmierung
Produziert von ASSEMBLAGE 23
Label: Accession Records/Indigo
Homepage: http://www.assemblage23.com
Email: tomshear@comcast.net
Tracklist:
Let the Wind Erase Me
Darker
Let the Wind Erase Me (club version)
Tracig Figure
Let the Wind Erase Me (hard version)