ASGAROTH: Red Shift

Mit "Red Shift" von den Spaniern ASGAROTH schmeißen Peaceville ein Album auf den Markt, das ich nicht als "langweilig", nicht als "spannend", nicht als "packend" oder als "nervig" bezeichnen kann – es flaniert einfach so vorbei, lüftet ein paar mal seinen Hut und verschwindet wieder. Progressiver Gothic Metal ohne Seele?

Gibt es völlig kalte Musik? Gibt es Klänge, die überhaupt nicht berühren, weder scharfkantig noch samtweich? Die weder gut noch schlecht ist? Offenbar schon. Mit „Red Shift“ von den Spaniern ASGAROTH schmeißen Peaceville ein Album auf den Markt, das ich nicht als „langweilig“, nicht als „spannend“, nicht als „packend“ oder als „nervig“ bezeichnen kann – es flaniert einfach so vorbei, lüftet ein paar mal seinen Hut und verschwindet wieder. Schnell ruft man es wieder herbei, aber auch beim nächsten Mal bleibt nichts hängen, kein Eindruck. So ist es mir hier tatsächlich gegangen, und das ist erstaunlich, denn eigentlich stimmt bei ASGAROTH der Ansatz: um Gothic Metal wiederzubeleben bedarf es avantgardistischer Songstrukturen und Stilmittel. Aber nicht nur das; es bedarf auch guter Songs. Und die finden sich auf „Red Shift“ leider nicht. Immer wieder lassen zwar einige Stellen aufhorchen, aber man vergißt sie sofort darauf wieder und hat auch nicht das Bedürfnis, sein Gedächtnis aufzufrischen. Objektiv gesehen stimmt ja alles, denn ASGAROTH setzen auf Abwechslung, interessante Keyboards und genügend Härte. Vielleicht ist es aber gerade der Einsatz der Keyboards, der mich stört, der das Gefühl raubt; so gehte s mir ja häufiger bei modernen Klängen – obwohl „modern“ wieder nicht das richtige Wort ist…

Ich habe dieses Werk wirklich oft genug gehört und komme lediglich zu einem Schluß: ein weiteres Mal muß ich es nicht hören, dafür ist der Markt zu voll mit Meisterwerken, die mich berühren. Hier ist weder eine Empfehlung noch eine Warnung zu tätigen, aber im Zweifelsfalle möchte ich doch raten, das Geld woanders zu investieren.

VÖ: Herbst 2002

Spielzeit: 58:05 Min.

Line-Up:
Christopher – guitars, keys, vocals

Mr. Ax – midi, sampling, guitars, screaming

Daniel – bass, vocals

Oisin – drums

Label: Peaceville

Homepage: http://zomb.p1x.org/asgaroth/

Tracklist:
1. Naked Eye

2. Lured Decay

3. Cyphred

4. Bluntness

5. Buried

6. Mindscape

7. Descent To Dion

8. I, Befouled

9. 6 Bloodmmarks

10. Sharpedge Solitude

11. Red Shift…

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