blank

AS MY WORLD BURNS: Letters From Alaska

Metalcore mit erfrischend chaotischem Einschlag, der jedoch ab und an in unspannendes Deathcore-Gebolze abdriftet.

Als Einflüsse nennen AS MY WORLD BURNS unter anderem Bands wie MASTODON, OPETH und THE DILLINGER ESCAPE PLAN. Das klingt auf dem Papier verdammt vielversprechend, in der Praxis hört man davon leider eher wenig. Denn “Letters From Alaska” klingt im Grunde wie eine moderne Metalcore-Scheibe. Vielleicht ein Stück weit chaotischer als die meisten Kollegen und lange nicht so MeloDeath-fixiert, aber eben trotzdem sehr den aktuellen Trends verbunden.

Dies äußert sich vor allem in regelmäßig wiederkehrenden Beatdown-Passagen, die dem sonst überraschend launigen Gesamtwerk einiges an Drive rauben. Zugegeben, diese Moshparts sind bei AS MY WORLD BURNS dank dem beständigen Streben nach Variation aber zumindest um ein Vielfaches unterhaltsamer als im gewöhnlichen Deathcore-Metier. Die Italiener sind sich nämlich nicht zu schade, kleinere Riffspielereien und chaotische Einschübe einzuflechten, wodurch wenigstens bei einigen Tracks, wie “A Missed Phone Call”, ein homogenes Gesamtbild entsteht.

“Letters From Alaska” ist eine durch und durch ehrliche Platte

Die größten Stärken von AS MY WORLD BURNS liegen aber in den verrückt-verspulten Riffs, die zwar nie annähernd so ausgeflippt daher kommen wie bei ARCHITECTS oder gar PSYOPUS, letztlich sich aber doch wohltuend von den Genrekonventionen abheben und entfernt die Brücke zu den eingangs erwähnten THE DILLINGER ESCAPE PLAN schlagen. In gesanglicher Hinsicht keift sich Frontmann Raul Lopéz größtenteils in Metalcore-typischer Manier durch die zehn Songs. Ab und zu findet man auch ein paar Growls oder klar gesungene Passagen (“Clocks”), diese sind allerdings vergleichsweise spärlich gesät.

Da das Ganze außerdem in eine recht natürliche Produktion gepackt wurde, die vielleicht nicht jedem druckvoll genug sein mag, aber dafür einen großen Bogen um überproduziertes Bombastgeballer macht, kann man insgesamt festhalten, dass “Letters From Alaska” eine durch und durch ehrliche Metalcore-Platte geworden ist. AS MY WORLD BURNS haben viele gute Ideen und versuchen mit “Now That The City Sleeps” oder “Letters From Alaska” regelmäßig, vom Standardschema abzuweichen. Oftmals gelingt dies sogar, dennoch finden sich gerade in der ersten Hälfte Momente, in denen der Beatdown-Gaul mit dem Quintett durchgeht und wodurch es das lobenswerte Ringen nach Eigenständigkeit selbst torpediert. Trotzdem sollte man die Italiener im Auge behalten, denn da könnte irgendwann noch was richtig Großes auf uns zu kommen.

Veröffentlichungstermin: 03.11.2009

Spielzeit: 41:18 Min.

Line-Up:
Raul Lopéz – Vocals
Jesus Rosa – Guitar
Alberto Garcia – Guitar
Miguel Sevillano – Bass
Alejandro Ruiz – Drums

Produziert von Mario Jezik und AS MY WORLD BURNS
Label: Noise Head Records

AS MY WORLD BURNS “Letters From Alaska” Tracklist

01. Jacqueline
02. Waltz Of Masks
03. Clocks
04. A Bullet And A Farewell
05. Now That The City Sleeps
06. Circles
07. A Missed Phone Call
08. Black, Melancholy & Autumn
09. Static Shot
10. Letters From Alaska

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner