ARCH ENEMY: Khaos Legions

ARCH ENEMY liefern mit "Khaos Legions" ein abwechslungsreiches Album ab, bei dem allerdings die sterile Produktion negativ auffällt.

Khaos Legions ist, lässt man The Root Of Evil mal außen vor, das achte Album der schwedischen Melodic Deather, das fünfte mit Frontfrau Angela Gossow. Dass bei ARCH ENEMY ein Haufen exzellenter Musiker am Start ist, dürfte hinlänglich bekannt sein. Insbesondere die Ammot-Brüder lassen es auf Khaos Legions mal wieder ordentlich krachen. Teilweise klingt beim Riffing ein deutlicher NEVERMORE-Einschlag durch, aber auch die typische schwedischen Harmonien sowie, bei den thrashigen Songs auch eine gute Portion Bay Area. All dies vermischen ARCH ENEMY zu ihrer Version melodischen Death und Thrash Metals.

Mit Yesterday Is Dead And Gone eröffnen ARCH ENEMY das Album nach dem Intro mit einem Up Tempo-Song mit ordentlich Groove. Bloodstained Cross startet als rasanter Thrasher, überrascht dann allerdings mit einem melodischen Refrain bei dem Angela Gossow´s vocals leider einiges versauen. Bei den aggressiven Parts finde ich ihre brutalen vocals eigentlich ziemlich gut, wenn Sie aber bei ruhigeren Stellen – sowohl bei diesem als auch bei anderen Songs auf dem Album – krächzt wie angepisster Gartenzwerg klingt das nicht wirklich toll. Ebenfalls ungewöhnlich klingt das sehr melodische, rockige No Gods, No Masters, welches sich deutlich vom restlichen Songmaterial abhebt. Lediglich der recht banale Text mindert zumindest für mich den ansonsten seht guten Eindruck.

Allgemein sorgen ARCH ENEMY auf Khaos Legions für ordentlich Abwechslung, auch abseits solcher Experimente. Kaum ein Song geht stilistisch von Anfang bis Ende gleichförmig durch, vor allem die melodischen Gitarrenharmonien und Soli sorgen bei den brutaleren Nummern zwischendurch immer wieder für Abwechslung. Weitere, typische ARCH ENEMY-Hymnen wie Under Black Flags We March wechseln sich mit eher thrashigen Songs wie City Of The Dead ab. Bei Through The Eyes Of A Raven trifft klassisches Death Metal-Riffing auf melodische Gitarrenharmonien, einen melodischen, pathos-getränkten Refrain und einen echten Gitarrenhelden-Solopart gegen Ende. Cult Of Chaos kombiniert schweren Mid Tempo-Groove mit rasanten Blast-Parts. Der Rausschmeißer Secrets lässt das Album wieder eher melodisch ausklingen.

Der große Kritikpunkt an Khaos Legions ist leider der Sound. Eine dermaßen sterile, klinisch tote Produktion habe ich selten gehört. Wie ich in einem Interview mit Angela Gossow gelesen habe, gab es mit Produzent Rickard Bengtsson, der ursprünglich auch den Mix übernehmen sollte, wohl Probleme, so dass Andy Sneap kurzfristig für den Mix einspringen musste. Das Gesamtergebnis klingt in meinen Ohren jedenfalls ziemlich seelenlos. Ansonsten ist ARCH ENEMY mit Khaos Legions allerdings ein starkes Album gelungen, welches sicherlich keinen Anhänger der Band enttäuschen wird. Die limitierte Auflage des Albums  enthält mit Kovered In Khaos eine Bonus-CD, auf der vier Cover-Songs von so unterschiedlichen Bands wie DISCHARGE, EUROPE, KISS und DREAM EVIL vertreten sind.

Veröffentlichungstermin: 27052011

Spielzeit: 54:48 Min.

Line-Up:
Angela Gossow – vocals
Michael Amott – guitars
Christopher Amott – guitars
Sharlee D´Angelo – bass
Daniel Erlandsson – drums

Produziert von Rickard Bengtsson & ARCH ENEMY, mixed by Andy Sneap

Label: Century Media

Homepage: http://www.archenemy.net

MySpace: http://www.myspace.com/archenemy

Tracklist:
01. Khaos Overture (intro)
02. Yesterday Is Dead And Gone
03. Bloodstained Cross
04. Under Black Flags We March
05. No Gods, No Masters
06. City Of The Dead
07. Through The Eyes Of A Raven
08. Cruelty Without Beauty
09. We Are A Godless Entity (Instrumental)
10. Cult Of Chaos
11. Thorns In My Flesh
12. Turn To Dust (Instrumental)
13. Vengeance Is Mine
14. Secrets

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