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ALKERDEEL: Morinde

Mission accomplished: Schier unerträgliches Geprügel zwischen Black Metal und Sludge.

DAS ist Lofi. Nach allen Regeln der Kunst. Lass es mich so sagen, wenn ALKERDEEL genauso hässlich wie ihre Musik sind, sollten sie lieber mit einer Papiertüte über das Gesicht gezogen rumlaufen. Morinde, nach einigen EPs und Demos das Debütalbum von ALKERDEEL, steckt irgendwo zwischen Black Metal und Sludge, beinhaltet ein Maximum an Misanthropie und ist absolut asozial. Gute Voraussetzungen für ein Album in diesem Bereich also. So primitiv wie diese tierische Mordszene auf dem Cover des Albums ist auch die Musik. Riffs die DARKTHRONE sauberer spielen würden, wenn sie besoffen sind, Schlagzeuggepolter, das nach jeder Menge Bier und Schnaps zu viel klingt und Gesang, der so klingt, als habe man ANAAL NATHRAKH einen rostigen Speer vom Arsch (Eingang) durch den Mund (Ausgang) getrieben. In vier Songs, die zwischen zwei und zwanzig Minuten dauern, klingen ALKERDEEL genau so, wie sie sich geben wollen: Unerträglich.

Mission accomplished. Morinde zeigt eine Band, die gerne improvisiert, die impulsiv agiert und von einer sauberen Produktion rein gar nichts hält, sondern alles live ausspeit. Ein Wunder, dass hier überhaupt ein Bass zu hören ist. Das man der Band in ihren teils überlangen, teils kurzen Kompositionen nicht wirklich folgen kann, ist keine Schande. Ich glaube die Typen wissen stellenweise selbst nicht so genau, was sie tun. Aber immerhin, genau das zeigt Wirkung. Die Black Metal-Momente könnten auch auf mancher räudigen Punkplatte stehen, der Sludge-Anteil ist im Vergleich zu dem wilden Chaos erbarmungslos finster und brutal. Die Arrangements der Songs machen wohl nur für die Band selbst Sinn, sich selbst so gnadenlos abzuwürgen und an völlig anderer Stelle weiter zu machen, wie nach dem zweiten Drittel von Du Levande, das ist schon fast respektabel. Konsequent wird diese Finsternis ausgebaut, ALKERDEEL schrauben ihren Hass von Minute zu Minute höher und enden im totalen Doom-Wahnsinn, der von GNAW THEIR TONGUES-Chef Mories sein bitteres Finale findet.

Freunde von Antimusik werden an Morinde garantiert gefallen finden, wer aber mit Black Metal DIMMU BORGIR und mit Doom SOLITUDE AETERNUS verbindet, wird einen Kulturschock erleben, der seinesgleichen sucht. Wer sich aber abgefucktes Zeug wie BURIED AT SEA in Verbindung mit AURORA BOREALIS-Zeug wie L´ACEPHALE vorstellen kann, der wird von dem belgischen Geschwader ALKERDEEL nicht enttäuscht werden. Kurz und gut, Morinde ist der ideale Soundtrack zum Kotzen nach viel zu viel Absinth. Na, auf den Geschmack gekommen?

Veröffentlichungstermin: 24. Februar 2012

Spielzeit: 41:50 Min.

Line-Up:

Pede – Vox, Effects
Pui – Guitars
Qw – Bass
Nieke – Drums

Label: ConSouling Sounds

Homepage: http://www.alkerdeel.be

Tracklist:

1. Winterteens
2. Horsesaw
3. Hessepikn
4. Du Levande

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