ACID DEATH: Acid Death [EP] [Eigenproduktion]

Leidenschaftliche Reunion oder Midlife-Crisis?

Das hört sich nach einer traurigen Form der Midlife-Crisis an. ACID DEATH, die von sich selbst behaupten, dass andere behaupten, sie seien einmal das Beste gewesen, das Griechenland in Sachen Death Metal zu bieten hatte, haben sich wieder zusammengerauft und bieten nun drei Songs, um zu zeigen, dass sie wieder da sind. Dass aber die Musik, die ACID DEATH heute parat haben, bestenfalls recht routiniert klingt, lässt an diesen lobgehudelten Aussagen zweifeln. Death-Thrash Metal mit einer gehörigen Schlagseite früher DEATH ist es, was die Griechen heute bieten – das ist musikalisch sicherlich nicht gerade von schlechten Eltern, aber wirklich erfrischend und interessant ist es ebenfalls nicht. ACID DEATH sind tief in den Neunzigern verwurzelt, schaffen den traditionellen Spagat zwischen Anspruch und Eingängigkeit, wirken dabei allerdings reichlich verstaubt und müde. Und das, obwohl dank der Mischung aus flotten Grooves und Blast Beats eigentlich für jede Menge Abwechslung und Energie gesorgt werden müsste. Vielleicht liegt es an der sterilen Produktion, vielleicht an dem heiseren Geschrei, vielleicht auch daran, dass ACID DEATH auf ihren Ideen teilweise enorm lange rumreiten. So ist das an frühe SEPULTURA erinnernde Hauptriff von Crossing The Line irgendwann ermüdend, während es andernorts in Convict 655321 schon wieder etwas zu chaotisch zugeht. Und schließlich zeigt die 2011er Version des Demosongs Apathy Muders Hope, dass ACID DEATH eher auf ihrem damaligen Niveau stagnierten und trotz einiger gewitzter Einfälle kein über die gesamte Spielzeit wirklich gelungenes Stück präsentieren. Für Freunde von altmodischem, technischen Death-Thrash Metal ist Acid Death vielleicht eine gelungene Investition, wer aber nicht den ganzen Tag PESTILENCE und DEATH hört, kann sich diese Promo schenken. Ob das griechische Quintett mit diesem Demo die Labels in Scharen anlockt, das bezweifle ich stark. Auf der Myspace-Seite von ACID DEATH gibt es die drei Songs zum kostenlosen Probehören.

Veröffentlichungstermin: Januar 2011

Spielzeit: 12:41 Min.

Line-Up:
Savvas Betinis – Bass, Vocals
Dennis Kostopoulos – Guitar
Gus K – Guitar
Kostas Alexakis – Drums

Label: Eigenproduktion
Mehr im Netz: http://www.myspace.com/aciddeathgr

Tracklist:
1. Convict 655321
2. Crossing The Line
3. Apathy Murders Hope (Version 2011)

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