16: Zoloft Smile

Seht guter, intensiver aber trotzdem noch rockender Sludgecore aus L.A.; Hanfseile bereitlegen…

16 aus Los Angeles werden von der Plattenfirma zwar als Stonerrock angekündigt, aber außer einem etwas staubigen Gitarren-Sound ist hier nicht stoniges zu finden. Die Drogen, die zu der morbiden und kaputten Atmosphäre dieser Platte führen, möchte ich nicht nehmen müssen, und eigentlich noch nicht mal im Haus haben.

Zoloft Smile ist Sludgecore pur. Disharmonisch, krank, ausweglos, größtenteils langsam und sehr kraftvoll. Als Haupteinfluß ist sicherlich EYE HATE GOD zu nennen, mit denen die Jungs auch schon auf Tour waren (das waren sicherlich Abende für die ganz Harten…), allerdings hat 16 die nötige Eigenständigkeit und vor allem viel zu viel Power, um sich nicht hinter den Königen der Krankheit verstecken zu müssen. Man bleibt bodenständiger, setzt Disharmonie gezielter ein, groovt auch mal schön und rockt vor allem durchgehend wie die Hölle. Es lässt sich also auch mit Schlinge um den Hals noch vortrefflich bangen, zum Beispiel zu „Born to Lose“ oder „Hearing Voices“. Unterstützt wird das Ganze durch eine sehr gute Produktion, die trotz klarem und druckvollem Sound noch undergroundig und dreckig wie ein verrantztes Ein-Zimmer-Appartment in der schmuddeligsten Gegend von L.A. klingt, bei dem sich die Nachbarn schon seit Wochen über den merkwürdigen Geruch beschweren.

Textlich servieren 16 Sludgecore-gemäß schwäärre Koost: Nach dem Genuß von „Aging Disgracefully“ möchte man nur hoffen, daß man noch die Kraft hat den Abzug zu ziehen, bevor die Gicht einen packt, und man so dahin siecht wie hier beschrieben:“It starts the day we were born…My mind´s gone/our time is up/the bottom line/I am alone/Now I´m wearing diapers/soil myself all day/Railing, cane or walker/keeps me from falling…“

Wer es sich und den Seinen so richtig geben möchte, wer möchte, daß auf der Party sämtliche Kommunikation mal für ´ne Weile abstirbt, und alle an die Wand starren, oder wer einfach gerne intensive, kranke und packende Musik haben will, der ist hier richtig.

Spielzeit: 33.21. min. Min.

Line-Up:
Chris Jerue – voc.

Phil Vera – guit.

Mark Sanger – drums

Nial McGaughey – bs.

Produziert von Jeff Forrest
Label: Bastardized Recordings

Homepage: http://www.16zoloftsmile.com

Tracklist:
1.Damone

2.Hearing voices

3.Zoloft smile

4.Balloon knot

5.Workplace on fire

6.Born to lose

7.Grip of delusion

8.Aging disgracefully

9.You´re not my real dad

10.Poverty

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