UNEARTH: III: In The Eyes Of Fire
Die Band hat trendigen Flirtversuchen widerstanden und feuert aus allen gut geölten Thrash-/Death-Rohren. Zwanzig Jahre Metal-Historie werden hier zu einem kompakten Wüstling erster Kajüte komprimiert – Hölle auch!
Die Band hat trendigen Flirtversuchen widerstanden und feuert aus allen gut geölten Thrash-/Death-Rohren. Zwanzig Jahre Metal-Historie werden hier zu einem kompakten Wüstling erster Kajüte komprimiert – Hölle auch!
Durch die Vorhersehbarkeit von metallischer Ebbe und Flut kann man nach wenigen Liedern gelangweilt abwinken.
"Come What(ever) May" entpuppt sich als durchwachsenes Heavy-Rock-Hörvergnügen, dem große Momente fehlen.
Das, was da aus den Boxen schallt, klingt zu sehr nach "Metalcore, Metalcore, Metalcore, Metalco..." statt nach "PARKWAY DRIVE, PARKWAY DRIVE, PARKWAY DRIVE, PARKWAY DRIVE, PARKW...".
Einzig "In A Coma" kommt so unbeschwert, groovig und heavy rüber, wie man es sich für das komplette Album der italienischen Nu-Rocker gewünscht hätte.
Selten klang ein Album, das nur ein Minimum an Gitarren aufweist, dermaßen hart und heftig – und zugleich so facettenreich und stimmungsgeladen. Jeder Song stellt für sich genommen bereits ein Meisterwerk dar, im Zehnerpack wird "Artificial Soldier" zu einem Gesamtkunstwerk voller Wut, Sarkasmus, Frustration und Weltschmerz ohne Weinerlichkeit.
Hinter einer rosaroten Aufmachung und dem freundlichen Titel "Sincerely Yours" verbirgt sich ein Industrial-Abgrund, der sich gewaschen hat.
Kämen NECRODEATH aus dem Ruhrpott, wäre ihnen vermutlich ein weitaus größerer Platz in den Herzen der deutschen Thrashfans freigeräumt worden - direkt neben SODOM und KREATOR.
Der Combo mangelt es noch an den wirklich zwingenden Groovemonstern und dem rechten Maß an Abgedrehtheit, um zwischen all den Vorgängern rund um KORN aufzufallen.
Zwischen energiegeladenen Industrial-Remixen tummeln sich auch Roman-Herzog-Langeweile und eine eher schwache Coverversion.
Masken gibt´s jetzt auch im Untergrund – doch sie können nur bedingt davon ablenken, dass die Mixtur aus Death Metal, Cyber-Elementen Marke VOIVOD, Breakbeats und Industrial-Riffs nicht zündet.
CORVUS CORAX frönen – der Titel lässt bereits darauf schließen – ihrer mittelalterlichen Version von Sex, Drugs und Rock´n´Roll.
REMEDY INC. zappen sich alleine in den Startminuten durch Grindcore, Funkbass, derbe Shouts, Nu Metal-Riffing, HipHop-Sprechgesang und Xylophon-artige Klänge. Auf Dauer kristallisiert sich moderner Rock mit all seinen Schattierungen von Funk bis Alternative als Basis des wirren Sounds heraus.
Auf "Misplaced" regiert moderner Metal der eintönigen Sorte an der Grenze zur Nervenbeeinträchtigung.
Warum nicht gleich so? "Your World Is Burning" stellt eine selten gelungene Symbiose aus Industrial/Elektro und Rock der cooleren Sorte dar, ohne in Gothic-Klischees abzudriften.
Das dogmatische Verharren bei Gothic-Konventionen sorgt für ein blutleeres Album. Ob daran die besungenen Vampire schuld sind?