Wütender und mutiger Metalcore, zwar keine Pflichtangelegenheit aber empfehlenswert für offenherzige Hörer. Arschcooler und mächtig produzierter Thrash ´n´ Roll. Totaler Mathcore-Wahnsinn. Leider plätschert "Existence" hier und da schwer dahin, ansonsten wäre diese Scheibe ein Kleinod für Düsterheimer und Prog-Freunde. Thou shalt turn your amps to 10 and play Doomcore. Der Tritt aufs Gaspedal tut der Band hörbar gut, ebenso der verstärkte Einsatz von komplexen Akkordgebilden, die einen perfekten Gegenpol bilden zum monoton hämmernden Powerchord-Stakkato und den Thrashriffs. DIARY OF DREAMS vermochten es von Beginn an, ihre Hörer in eine ganz eigene, vielschichtige Klangwelt zu entführen. Umso schöner ist es, dass die düsteren Elektroniker nach wie vor fesseln können und nichts von ihrer Faszination eingebüßt haben. Zudem besitzt "Menschfeind" eine ganz eigene Note, da das "Mini"-Album wohl das bislang finsterste und hoffnungsloseste Werk aus der Klangschmiede von Adrian Hates darstellt. SCREEEEECH! Was das eben war? Das waren SOILWORK, die mit ihrem neuen Album "Stabbing the Drama" weithin hörbar die Kurve gekriegt haben. Statt den Fuß weiter vom Gas zu nehmen vor lauter selbstverliebter Freude über das eigene Harmonievermögen, hauen die Schweden wieder ordentlich rein. Alleine für die ersten vier Songs von "Futurist" hätte Al Jourgensen in uninspirierteren Tagen so manches Familienmitglied verschachert. Während manche Bands mit zunehmendem Alter gemächlicher zu Werke gehen, die Songstrukturen von Peter Burschs Gitarrenschule abkupfern und den Fingern mit einfachen Powerchords Entlastung gönnen, werden die Melodic-Deather von BEHIND THE SCENERY immer progressiver.