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DARK SUNS: Existence

Leider plätschert "Existence" hier und da schwer dahin, ansonsten wäre diese Scheibe ein Kleinod für Düsterheimer und Prog-Freunde.

Unbekannte sind DARK SUNS aus Leipzig nun ja nicht mehr wirklich, doch nachdem sie DISILLUSION bei einigen Konzerten unterstützten, ist ihr Name noch ein wenig mehr geläufig. Als kleine Brüder von DISILLUSION werden sich wohl auch in Zukunft bezeichnet werden, doch seid gewarnt: Das trifft nur bedingt zu. DARK SUNS gehen nämlich gemäßigter zu Werke, leichte Kost stellt ihr zweites Album allerdings nicht dar.

Weder zu Gothic, noch dem Progressive Metal lässt sich das Langeisen zuordnen und doch beinhaltet die Musik von beiden Richtungen etwas. DARK SUNS experimentieren gerne, liefern sich gegenseitig musikalische Duelle und sind hochbegabt, doch die dunkle Atmosphäre ist stets präsent. Zu hart wird es auf Existence nie, ebenso brechen die Leipziger keine Geschwindigkeitsrekorde. Diese Scheibe ist viel mehr für gemütliches Kuscheln mit der Herzensdame geeignet, denn fallen lassen kann man sich in der Musik jederzeit und trotz der anspruchsvollen Ausrichtung plätschert Existence nett dahin. Das kann sowohl positiv als auch negativ sein, doch da sich gerade die langen Songs wie You, a Phantom Still oder One Endless Childish Day gerne mal etwas ziehen, vor allem in den ruhigen Stellen.

Einerseits haben Songs wie Her and the Element ordentlich Biss, andererseits sind die ruhigen Stellen zu zahm und gleichförmig. Der Härtefaktor nimmt in der zweiten Hälfte ziemlich ab, die Songs werden länger und atmosphärischer, kopflastiger und verspielter. Doch glücklicherweise liegt Existence fernab von jeglichem Kitsch, Klischees und Pathos sucht man vergebens. Stillvolles Langweilen ist dennoch nicht angesagt, denn wenn man die Scheibe intensiv hört, wird man fündig. Vielerlei Details treten ans Tageslicht, bei mehrmaligem Hören vervielfältigen sich diese nochmals.

Eins steht fest, DARK SUNS suchen ihr Glück in Details und gehen dabei stellenweise zu kopflastig vor. Davon abgesehen werden sie genau den Nerv einiger Hardliner treffen, die melodische und anspruchsvolle Songs serviert bekommen mögen, die gleichzeitig atmosphärisch und düster sind. Nichtsdestotrotz, dies ist keine leichte Kost wenn man sich näher damit befasst und für nebenbei ist Existence einfach zu schade. Vielleicht gelingt dieser Drahtseilakt auf dem nächsten Album etwas besser, doch zu verachten ist diese Scheibe trotzdem nicht. Im Gegenteil, Düsterheimer und Freunde anspruchsvoller Kost sollten durchaus mal ein Ohr riskieren.

Veröffentlichungstermin: 21. Februar 2005

Spielzeit: 77:50 Min.

Line-Up:
Niko Knappe – Vocals, Drums

Maik Knappe – Guitars

Torsten Wenzel – Guitars

Christoph Cormann – Bass

Thomas Bremer – Keyboards

Label: Prophecy Productions

Homepage: http://www.darksuns.de

Tracklist:
1. Zero

2. A Slumbering Portrait

3. The Euphoric Sense

4. Her and the Element

5. Daydream

6. Anemone

7. You, a Phantom Still

8. Gently Bleeding

9. Abiding Space

10. Patterns of Oblivion

11. One Endless Childish Day

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