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GABRIEL BURNS: Folge 31 – Rand der Gezeiten [Hörspiel]

GABRIEL BURNS goes Geisterschiff. Herrlich unheimlich und surreal, mit großartiger Atmosphäre. Ein Highlight dieser Hörspielserie.

Der Vorteil an einer Serie wie GABRIEL BURNS ist, dass man es kaum erwarten kann, die neue Folge zu hören, vielleicht endlich ein weiteres Stück in dem komplexen Puzzle zu entdecken und auch mal gefordert zu werden. Der Nachteil daran ist, dass die Story so komplex ist, dass man manchmal gar nicht merkt, dass soeben ein Puzzleteil dazugekommen ist. Tatsache ist allerdings, dass mit der recht ernsten, aber dafür umso atmosphärischeren und düsteren Hörspielserie ein Garant für viele spannende Stunden und Aktivierung der grauen Zellen sichergestellt ist. Und trotzdem wäre mal eine Zusammenfassung wieder nicht schlecht, was alles in der letzten Zeit so passiert ist.

Die Hörer, denen es vielleicht so geht, erleben mit Rand der Gezeiten eine kleine Erlösung. Nach dem monströsen Finale von Weiß beginnt Folge 31 in Bakermans geheimen Büro. Der geheimnisvolle Drahtzieher weiht einen neuen Mitarbeiter seiner Kommission namens Schmidt in die Geschehnisse der letzten Folgen ein und macht deutlich, dass er den eingeschlagenen Weg, den Fall aller zehn fahlen Orte, zur Not auch ohne Serienheld Steven Burns zu Ende gehen will. Burns selbst ist in dieser Folge selbst nicht zu Gast, dafür suchen Larry Newman und Joyce Kramer das inzwischen menschenleere Vancouver nach Hinweisen der letzten Vorkommnisse ab. Wie gerufen taucht im Hafen von Vancouver ein seit hundert Jahren verschollenes Schiff auf, das sie gemeinsam mit dem unsympathischen und seltsamen Schmidt auf Leben untersuchen. Und was sie finden, ist schrecklich…

In dem einstündigen Hörspiel herrscht eine großartige Atmosphäre, das verlassene Vancouver erinnert an Filme wie 28 Days Later, das unheimliche Schiff Anchorage macht die Folge zu einem schönen düsteren Märchen. Die Szenen auf dem alten Dampfer sind bizarr und surreal. Dass man sich ein Hörspiel geradezu plastisch vorstellen kann, ist wirklich selten, aber hier trifft es zu. Rand der Gezeiten wird in der zweiten Hälfte klaustrophobisch, schnell, actionreich und die kleinen Logikfehler, die durch Möbius-Schleifen versucht zu erklären werden, verzeiht man gerne. Die Regie von Volker Sassenberg ist ansonsten einwandfrei und sogar mehr noch: Vorbildlich. Solche fesselnden Szenen, wie an Bord der Anchorage, sollten Standards in Hörspielen werden.

Es sind nur wenige Sprecher, die Rand der Gezeiten darbieten, aber diese haben genügend Platz, um die Geschichte atmen zu lassen. Der großartige, opulente Soundtrack ergänzt das wunderbar. Einmal mehr brilliert Jürgen Kluckert als Erzähler, die unterkühlte Joyce Kramer und der junge Haudegen Larry Newman, gesprochen von Bianca Krahl und Björn Schalla sind ein immer wieder hörenswertes Duo und Gerald Paradies als Everett Staunton, sowie Esther Münch als Maureen haben wirklich gute Nebenrollen auf den Leib geschneidert bekommen. Wie sich Andreas Ksienzyk als Schmidt entwickelt, bleibt abzuwarten, dieser wirkt als Einziger in diesem Ensemble ein wenig blass.

Anhänger von GABRIEL BURNS werden von dieser Folge nicht enttäuscht sein, auch wenn es keine weitere Dimension im Universum der Serie darstellt. Im Gegenteil, eine relativ gradlinige, und dramatische Folge, wie der genaiale Nebelsee tut mal wieder richtig gut. Wie es weiter geht, ist wie immer kaum auszuhalten, wir fiebern jetzt schon wieder der nächsten Episode der einzigen wirklich essentiellen Hörspielserie für Erwachsene entgegen.

Veröffentlichungstermin: 3. April 2009

Spielzeit: 55:51 Min.

Line-Up:
Jürgen Kluckert – Erzähler
Introerzähler – Hans Paetsch
Andreas Ksienzyk – Schmidt
Ernst Meincke – Bakerman
Björn Schalla – Larry Newman
Bianca Krahl – Joyce Kramer
Esther Münch – Maureen
Gerald Paradies – Everett Staunton

Weitere: Marei Hofmann, Jaqueline Bretländer

Volker Sassenberg – Produktion und Regie
Label: Universal Music / Folgenreich

Homepage: http://www.gabriel-burns.net

MySpace: http://www.myspace.com/gabrielburns

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