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DANZIG: Archive de la Morte [DVD]

Nur etwas für “Die Hard”-DANZIG Fans, die unbedingt alles haben müssen worauf des Großmeisters Namen steht.

Was erwartet man von einer Musik-DVD in der heutigen Zeit? In den meisten Fällen wohl eine gute Live-Show, die professionell gefilmt wurde. Wenn die Band gut einfangen wurde und diese mindestens 70 Minuten auf der Mattscheibe zu sehen ist, dann sollte alles im grünen Bereich sein. Menüpunkte wie Biographie, Diskographie und sonstige Infos sind in der Regel schon Standards, egal ob man diese braucht oder nicht. Um den Kaufanreiz zu erhöhen und einen Besuch des lokalen oder virtuellen DVD-Händlers wahrscheinlicher zu machen, und das haben die meisten Bands, Labels und Produktionsfirmen bereits begriffen, ist es hilfreich, wenn das Paket durch eine oder sogar mehrere Zusatz-DVD(s) “aufgewertet” wird. Begrüßungswert, und oft zu finden, sind auf dieser solche Sachen wie informative Interviews, ältere Live-Aufnahmen, Video-Clips, die Band privat oder sonstiges noch nicht veröffentlichtes Material. Nicht so bei Glenn DANZIG.

Bei der ersten DANZIG DVD “Archive de la Morte” handelt es sich unglücklicherweise um eine Disc, die im besten Fall nur als Zusatz-DVD oder wenn man es ganz hart beurteilen will, nur als schlechter Bonus dieser durchgehen kann. Bei dem “Archiv des Toten” hat man bereits beim Titel eine Vorahnung, dass es sich um keine Live-Aufnahmen und um nichts aktuelles handeln kann, aber Archive haben noch nie so wenig hergegeben wie bei diesen 13 Songs, die eine knappe 60minütige Spielzeit aufweisen. Konsequent wird hier der Weg der bereits vor weit über einen Jahrzehnt veröffentlichten VHS Kassetten fortgeführt: Großer Name auf der Packung, wenig Inhalt in der Packung! Das damalige erste “Home Video” wurde mit knappen 7 Video-Clips und einem Blitzinterview veröffentlicht. Enttäuscht wurde man ein weiteres Mal durch das “Lucifuge” Tape, welches nur noch 4 Clips mit zusätzlichen Live-Aufnahmen bot. Bei der aktuellen Veröffentlichung handelt es sich um Single- und Promomaterial, welches zu 80% von dem 1992er Werk “How the Gods kill” stammt und wenn man jeden Songtitel auf der Hülle nur einmal zählt, kommt man auf sage und schreibe 7 Stücke, wobei das letzte bereits als Bonus-Track bezeichnet wird. Und den gibt es nur auf der europäischen Variante. In den USA steht die DVD bereits seit einem guten Jahr in den Regalen. Im Detail findet man “Dirty black Summer” in drei Versionen (Normal, extra Glenn Danzig Performance und eine extra Band Performance), wobei alle im offensichtlich gleichen Studio aus verschiedenen Perspektiven aufgenommen wurden. Ein wenig mehr bekommt man mit drei Versionen von “It’s coming down” von der 1993er-EP “Thrall – Demonsweatlive” geboten. Hier ist die Aufnahme in einem Keller o. ä. auch immer die gleiche, unterscheidet sich aber durch die Zwischensequenzen, die bei den damaligen Ausstrahlungen bei MTV und Co. verboten wurden. Hier geht es dann old-schoolmäßig mit Fesselspielchen, Lack, Leder, Nacktheit und mit dem restlichen S&M Zubehör ab. Glenn selbst legt hierbei sein Händchen aber nicht an. Von der Kameraführung und vom Acting der Band gehört das Teil zum Besseren auf der Disc. “How the Gods kill” und “Bodies” sind mit jeweils zwei Versionen vertreten, die sich erneut nicht groß voneinander unterscheiden. Das durchgehend ruhigere “Sistinas”, zu dem der Clip auf der DVD erstmalig erscheint, gefällt dann wieder durch Livesequenzen in gewaltigen Hallen, auf Festivals und dazwischen Glenn am Posen mit freien Oberkörper. Als Vorletztes wird der All Time-Hit “Mother” aufgetischt, der live in verschiedenen Arenen aus dem Jahre 1993 zusammengeschnitten wurde. Hierbei wurde mehr auf’s gute Einfangen von Bandposen geachtet und währenddessen auf eine angenehme Synchronisierung verzichtet. Das Abschlusslicht bildet dann der Live-Clip “Left hand black”. Wie immer mit einer großen Kulisse als Grundlage.

Kaufen sollten sich die “Archive de la Morte”-DVD nur “Die Hard”-DANZIG Fans, die unbedingt alles haben müssen worauf des Großmeisters Namen steht. Als “Aufwertungsmaterial” sind diese Clips mit Sicherheit gut, für eine eigenständige DVD aber nicht geeignet. Weiterhin fehlen immer noch viele Videos, welche bisher noch nicht auf VHS, geschweige denn auf DVD, erschienen sind. Genannt seinen hier Clips wie “She Rides”, “Killer Wolf”, “Until You Call On The Dark”, “I Don’t Mind The Pain”, Can’t Speak”, “Sacrifice” und “5 Finger Crawl”. Und die hätten jeweils Platz in 2facher Ausführung auf den Silberling gefunden. Sogar wenn man zusätzlich noch die ersten zwei VHS Tapes neu aufbereitet und mit verpackt hätte.

Veröffentlichungstermin: 13.09.2004

Spielzeit: 57:48 Min.

Label: Regain Records

Hompage: http://www.danzig-verotik.com

Tracklist:
01. Dirty Black Summer
02. Dirty Black Summer (Gd Performance)
03. Dirty Black Summer (Band Performance)
04. How The Gods Kill (R Version)
05. How The Gods Kill (Band Performance)

06. Sistinas
07. Bodies (Camera I)

08. Bodies (Camera Ii)

09. It’s Coming Down (Mtv Version)
10. It’s Coming Down (Box R Version)
11. It’s Coming Down (Totally Uncencored)

12. Mother ’93 (Live)
13. Left Hand Black (Live)

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