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KILLSWITCH ENGAGE, TWELVE TRIBES, ALL THAT REMAINS: Herford, Club-X – 27.01.2005

Die Ankündigung, dass KILLSWITCH ENGAGE nach Deutschland kommen, wurde von allen Interessierten aufmerksam verfolgt. Nachdem man sich aber der geringen und nicht steigenden Anzahl von Auftritten gegenübersah, brach bei manchen Fans bereits das Herzflattern aus und der "Run" auf die Karten war groß. Neben fünf Konzerten in England, einem einzigen(!) in Frankreich (Paris), sollte Deutschland mit drei Auftritten bedient werden. Und diese drei sollten alle in Nordrhein-Westfalen stattfinden. Dagegen waren die zwei Blitzkonzerte von AS I LAY DYING im letzten November – in Karlsruhe und Berlin – deutlich verstreuter angelegt. Die Frage nach dem "Warum nur so wenig und warum diese so eng beieinander?" sparen wir uns jetzt mal. Die Konzerte in Essen und Köln waren bereits kurz nach Vorverkaufsstart ausverkauft. Im Herforder Club-X [eks] gab´s erfreulicherweise noch Karten an der Abendkasse zu ergattern und wer sich im Vorverkauf noch keine gesichert hatte und vielleicht zu den extra Angereisten aus Hamburg, Bremen, … zählte, musste nicht schlechtgelaunt die Heimreise antreten.

Die Ankündigung, dass KILLSWITCH ENGAGE nach Deutschland kommen, wurde von allen Interessierten aufmerksam verfolgt. Nachdem man sich aber der geringen und nicht steigenden Anzahl von Auftritten gegenübersah, brach bei manchen Fans bereits das Herzflattern aus und der Run auf die Karten war groß. Neben fünf Konzerten in England, einem einzigen(!) in Frankreich (Paris), sollte Deutschland mit drei Auftritten bedient werden. Und diese drei sollten alle in Nordrhein-Westfalen stattfinden. Dagegen waren die zwei Blitzkonzerte von AS I LAY DYING im letzten November – in Karlsruhe und Berlin – deutlich verstreuter angelegt. Die Frage nach dem Warum nur so wenig und warum diese so eng beieinander? sparen wir uns jetzt mal. Die Konzerte in Essen und Köln waren bereits kurz nach Vorverkaufsstart ausverkauft. Im Herforder Club-X [eks] gab´s erfreulicherweise noch Karten an der Abendkasse zu ergattern und wer sich im Vorverkauf noch keine gesichert hatte und vielleicht zu den extra Angereisten aus Hamburg, Bremen, … zählte, musste nicht schlechtgelaunt die Heimreise antreten.

ALL THAT REMAINS
hatten die Ehre den Abend zu eröffnen und für die Band stand genauso viel Bühnenfläche wie für TWELVE TRIBES und natürlich dem Headliner zur Verfügung. Dass das nicht immer der Fall ist sieht man ja immer wieder bei anderen Clubtourneen, bei denen die Supportacts meist noch ihr Schlagzeug auf der Bühne vor dem der Headliner platzieren müssen. Für die, die die Entwicklung im Metalcore-Lager [der Leser dieser Zeilen kann auch seinen eigenen, gewünschten Musikstil hier eintragen – Anm. d. Verf.] aufmerksam verfolgen, sind ALL THAT REMAINS keine Unbekannten mehr, denn Sänger Philip Labonte hatte bekanntermaßen das erste SHADOWS FALL Album Somber Eyes To The Sky eingesungen und konnte vor gar nicht so langer Zeit mit seiner Band und dem aktuellen Album This Darkened Heart recht gute Kritiken einfahren. Während des 30-minütigen Sets präsentierte das Fünftet ihr eigenwilliges Gemisch aus leichtem Death Metal, aggressiven Hardcore und klassischem Heavy Metal in einem gefüllten Club-X, in dem fast kein freier Platz mehr zu finden war. Das Material wurde beim ersten Song noch gar nicht begeistert aufgenommen, aber bereits beim zweiten rissen bereits mehr als die Hälfte der Anwesenden die Hände hoch und es gab ordentlich Applaus für die Band. Frontmann Philip war der Anheizer auf der Bühne, raste von links nach rechts und zurück und shoutete währenddessen hasserfüllt oder mal mit einer melancholisch und clean angehauchten Stimme ins Mikrofon. Weiterer Blickfang war der langhaarige Gitarrist auf der rechten Bühnenseite. Wie auf der letzten Veröffentlichung zelebrierte er auch live die eingängigen und klassischen Metalriffs, bei denen er am vordersten Rand der Bühne stand, von mehr Licht als die anderen Bandmitglieder angestrahlt wurde, und sein gekonnt Bestes gab. Während der knappen Spielzeit wurde die Band vom Publikum gut aufgenommen, die Band war sichtlich zufrieden und man kann gespannt sein was man von dieser zukünftig noch alles hören bzw. auch sehen wird.

ALL THAT REMAINS

TWELVE TRIBES
Man könnte sagen: Zur rechten Zeit am richtigen Ort!. Ihre Songs im Vorprogramm von KILLSWITCH ENGAGE präsentieren zu können ist auch für TWELVE TRIBES mehr als nur Glück gewesen, haben sie doch mit genügend Labelkollegen bei Roadrunner [TWELVE TRIBES Label Ferrit Music veröffentlicht in Europa über Roadrunner – Anm. d. Verf.] zu kämpfen, die sich auch sehnsüchtig als Supportact angeboten hätten. Gemein ist allerdings die Tatsache, dass TWELVE TRIBES in ein paar Wochen erneut und im Vorprogramm von 36 CRAZYFISTS und sogar in der gleichen Location Club-X in Herford auftreten werden. Gleiches Problem natürlich auch bei der kommenden Tour: In Deutschland stehen sage und schreibe nur fünf Konzertdates an. Aber genug jetzt! Gegenüber ALL THAT REMAINS, bei denen nur Sänger und Gitarrist für Action auf der Bühne sorgten, starteten TWELVE TRIBES komplett – vom ersten Atemzug an – mit einer recht energiegeladenen Show. Nach den Reaktionen im Publikum zu urteilen konnte man meinen, dass Vielen das Material von der Band um den sympathischen Rastahaar-Frontmann Adam bereits im Vorfeld bekannt war. Die Mosh- und Pogoaction stieg jedenfalls vor der Bühne während der ersten Tracks merklich an und auch im hinteren Bereich sichtete man eine ansteigende Zahl von Hin-und-Her und Mit-Wiplern. TWELVE TRIBES erzeugten mit ihrem oft als Avantgarde-Hardcore bezeichneten Stil eine kompakte Energie, bei der, wie auch auf dem aktuellen Album The Rebirth Of Tragedy zu hören, die vielen komplexen und melodischen Riffs im Vordergrund standen. Unterstützt durch einen festen Drum-/Bassdruck, der passend in die Magengegend drückte, überzeugten alle – ausschließlich – neuen Stücke, und hierbei besonders der Track Backburner. Da störte auch nicht, dass zwischenzeitlich das Gesangsmikrofon aussetzte bzw. die Stimme abgehackt rüberkam. Kommt bei vielen anderen Bands live die zweite, meistens cleane, Gesangsstimme – in den meisten Fällen vom Gitarristen ausgeübte Tätigkeit – nicht so gestochen clean oder auch melancholisch rüber, so bewies Gitarrist Kevin das Gegenteil und die wechselnden Einlagen mit Adam konnten sich hören lassen. Auch von TWELVE TRIBES kann man auf zukünftige Aktivitäten gespannt sein.

TWELVE TRIBES

KILLSWITCH ENGAGE
Das Warten sollte schließlich ein Ende finden. Ohne Fehltritte eröffnete die Band ihre Show mit dem The End of Heartache-Opener A Bid Farewell. Bekanntermaßen nicht der härteste KILLSWITCH ENGAGE-Song, aber auch nicht der softeste. Dafür tatsächlich ein würdiger Opener mit einen langsamen, groovenden Einstieg, mit motivierenden Mitgrölparts und schnellen Ausraststellen, die auch sofort von der Menge ausgenutzt wurden, um die Band ordentlich abzufeiern. Und diese feierte sich gleich mit ab. An vorderster Front, der offensichtlich Verstrahlteste von allen an diesen Abend: Gitarrist und Bandoberguru Adam Dutkiewicz. Man hatte bereits im Vorfeld gehört, dass er wie ein angestochenes Känguru über die Bühnen dieser Welt rast, aber wenn man es dann real sieht, ist es schließlich doch meistens anders und in diesem Falle: heftiger! Hitverdächtig auch seine – zwischen den Songs oder während der Gitarrenpartpausen – eingelegten Posereinlagen, bei denen er seine Arme bodybuildermäßig in die Höhe anwinkelte und seinen gar nicht vorhandenen Bizeps abknutschte. So hoch wie er seinen Gitarrengurt gespannt hatte, hat man auch schon lange keine Gitarre mehr hängen gesehen. Durchgeknallter Typ! Die anderen waren auch recht gut drauf – was im Bezug auf ihren Erfolg in den letzten Monaten nicht verwundert – und wirbelten zu allen Songs, die leider nur von den letzten beiden Alben Alive Or Just Breathing und natürlich dem Chartbrecher The End of Heartache stammten, über die Bühne. Da fragt man sich doch warum erst kürzlich das Debütalbum Killswitch Engage neu aufgelegt wurde und nichts von diesem gespielt wurde. Songs wie Temple From The Within und Vide Infra können doch immer noch mit neueren Stücken mithalten. Die intensiven Stimmhöhen und -tiefen traf – mit einer Baseballkappe gekleidete und äußerst sympathische – Frontmann Howard nicht immer, aber welcher Gesangsguru schafft das auch schon immer live? Der weiblichen Fraktion, die sehr zahlreich vertreten war, widmete er im Weiteren das Titelstück des aktuellen Albums, was natürlich die Mädels wie auch die männliche Fraktion begeisterte. Nicht nur musikalisch gab´s feines auf die Lauscher, auch die, die auf Optik stehen, wurden mehr als verwöhnt: Neben einer abwechselnd in Rot-Blau-Grün Farben getauchte Bühne, gab´s auch jede Menge Strobolicht und sonstige Lichtspielchen geboten, was mit dem erzeugten musikalischem Druck perfekt harmonierte. Dazu muss man sagen, dass das bei den Vorbands der gleiche Fall war, aber wenn man intensiver mit der Mucke vertraut ist, kommt das immer noch geschlossener, abgestimmter und letztlich auch schöner rüber. Der immer mal wieder auftauchende Circle-Pit spielte sich weiter hinten ab, war bei weitem nicht so brutal wie bei anderen Konzerten, sondern eher soft und überschaubar. Dafür ging´s auf der Bühne actionreicher bei Hope is zur Sache. Gleich zu Anfang stürmte TWELVE TRIBES Sänger Adam auf die Bretter, hüpfte sich erneut die Seele aus seinem Körper und shoutete die Chorusparts kraftvoll mit. Das sollte dann noch nicht alles gewesen sein, denn auch Philip von ALL THAT REMAINS und Kevin von TT enterten zusätzlich die Bühne, um ihre Shouts und Faxen zum Besten zu geben. Zum Schluss zockte die Band neben den genialen, älteren My Last Serenade, natürlich auch den Dauerbrenner Rose Of Sharyn, erfolgreich nach unten und Band und Publikum trennten sich hochmotiviert auf ein baldiges Wiedersehen. Die Show war mit unter 60 Minuten zwar etwas kurz geraten, aber dafür zu keiner Sekunde langweilig. Mission erfüllt!

KILLSWITCH ENGAGE

Fotos: Tomislav Tisljar

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