JON OLIVA´s PAIN, GUN BARREL: Bonn, Klangstationam, 30.03.2007

Der Mountain King sorgt in Bonn wie immer für zufriedene Gesichter und hatte mit dem äußerst "Streets"-lastigen Set einen großen Trumpf im Ärmel.

JON OLIVA´s PAIN gab sich mal wieder die Ehre. Zum vierten Mal in drei Jahren folgte ich dem Ruf des Mountain Kings, der sich auf Tour sichtlich wohl zu fühlen scheint. Diesmal verschlug es die Band in die Bonner Klangstation welche nicht gerade geräumig und dementsprechend an diesem Abend mit über 200 Besuchern auch restlos ausverkauft war.

Die Kölner GUN BARRELL waren wie immer äußerst engagiert und spielfreudig.

GUN BARREL
Die Vorband machten an diesem Abend die Lokalmatadoren GUN BARREL, was uns das auf dem Rest der Tour anwesende Duo DIONYSUS und NOSTRADAMEUS erfreulicherweise ersparte. Als wir gegen kurz nach acht in der, direkt am Bahnhof gelegenen Klangstation eintrafen, waren GUN BARREL leider schon am Spielen. Den Großteil des Auftritts bekam ich allerdings noch mit. Die Kölner waren, wie immer äußerst engagiert und spielfreudig und hatten das Publikum bestens im Griff. In der ihnen zur Verfügung stehenden Stunde erfreute man das schon zahlreich anwesende Publikum mit den üblichen Verdächtigen wie Roll Of The Dice, Gate Of God, Rebel Tune, Neuerem wie Dear Mr. Devil oder Fearing The Fear Of My Fears sowie dem Rausschmeißer Battle Tested. Well done!

JON OLIVA´s PAIN
Gegen halb zehn war es dann soweit. Das Intro erklang und die Band kam auf die Bühne. Was, neben dem DIE TOTEN HOSEN-Shirt von Keyboarder John Zahner als erstes auffiel, war die Abwesenheit des zweiten Gitarristen Shane French, so dass Mat LaPorte heute die alleinige Verantwortung an den sechs Saiten hatte. Mit Warriors legten JON OLIVA´s PAIN gleich mal mächtig los. Gelungener Einstieg der mit dem unverzüglich folgenden Kracher Sirens noch getoppt wurde. Na das versprach ja mal wieder ein geiler Abend zu werden! Und es kam noch besser. Jon deutete in seiner ersten Ansage bereits an, dass man für die Fans des Streets Albums heute etwas ganz Besonderes geplant hatte. Oh mein Gott, die würden doch nicht etwa…?

JON
Der Mountain King steckt gesanglich immer noch neunzig Prozent aller anderen Metal-Sänger locker in die Tasche.

Doch erst mal präsentierte uns JON OLIVA ein paar Songs seines hervorragenden neuen Albums Maniacal Renderings. Besonders The Answer konnte live ebenso mitreißen wie auf CD. Dann, gegen kurz nach zehn, war es soweit. Jon verkündete, nun etwas tun zu wollen, was er noch nie zuvor getan hat. Nicht das komplette Streets Album aber zumindest den größten Teil des Jahrhundert-Klassikers wollte man dem Bonner Publikum nun verabreichen. Beim Opener und Titeltrack übernahmen Keyboarder John Zahner und Bassist Kevin Rothney die Chöre, bei Jesus Saves rastete das Publikum aus und Tonight He Grins Again, nicht nur Jons Lieblings-Song, wurde ebenfalls frenetisch bejubelt. Bei Ghost In The Ruins mit seinem ausufernden Soloteil durfte Gitarrist Matt LaPorte mal wieder sein außergewöhnliches Können unter Beweis stellen, If I Go Away widmete Jon seinem Bruder Criss und bei Agony&Ecstasy ging nicht nur bei mir der Schädel auf Rotation. Abgeschlossen wurde das Streets-Medley vom unbeschreiblichen Doppelpack Somewhere In Time und Believe, bei dem ich mir – wie immer – die eine oder andere Träne nicht verkneifen konnte. Fast das komplette Album war dann doch etwas übertrieben, aber immerhin zehn der insgesamt sechzehn Songs von Streets wurden an diesem Abend gespielt. Und dass sich JON OLIVA ein gesanglich extrem schwieriges Stück wie Sammy&Tex heutzutage verkneift, kann man ihm nun wirklich nicht vorwerfen. Nach dieser Huldigung eines Meilensteins war es erst mal wieder Zeit für neue Songs. Besonders Through The Eyes Of The King durfte natürlich auf keinen Fall fehlen denn dieser Song gehört mit zum Besten, was JON OLIVA´s PAIN bisher veröffentlicht haben. Schade nur, dass das Debüt Tage Mahal mit keinem einzigen Song gewürdigt wurde. Da hätte man ruhig ein oder zwei Songs einstreuen können. Aber ich will mich mal nicht beschweren, vor allem da mit Edge Of Thorns und Gutter Ballet noch zwei absolute Klassiker folgten, bevor das obligatorische und immer wieder unbeschreiblich geile Hall Of The Mountain King nach zwei Stunden den Schlusspunkt unter ein großartiges Konzert setzte. Der Meister selbst glänzte wie immer mit sehr sympathischen Ansagen und war auch stimmlich gut aufgelegt, auch wenn man merkt, dass er einige der sehr anspruchvollen Passagen einfach nicht mehr zu hundert Prozent hinbekommt. Trotzdem steckt der Mountain King immer noch neunzig Prozent aller anderen Metal-Sänger locker in die Tasche, denn eine Stimme wie seine gibt es einfach kein zweites Mal.

Setlist JON OLIVA´s PAIN:
Warriors
Sirens
Maniacal Renderings
Evil Beside You
The Answer

Streets
Jesus Saves
Tonight He Grins Again
Strange Reality
New York City Don´t Mean Nothing
Ghost In The Ruins
If I Go Away
Agony&Ecstasy
Somewhere In Time
Believe

Through The Eyes Of The King
Timeless Flight
Edge Of Thorns
Gutter Ballet
Hall Of The Mountain King

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