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ZYKLON: Aeon

"Aeon" ist vor allem eins: Erstklassig. Vom Material her als auch von der Produktion und sollte nicht in Plattenläden verstauben, sondern als intellektuelles Futter für Headbanger dienen.

Ein Schlag ins Gesicht war es, als EMPEROR mit ihrem besten Album Prometheus ihren Dienst quittierten, denn sie waren die Ersten die mir zeigten, wie man Black Metal interessant, verspielt und anspruchsvoll darbieten kann. ZYKLON, die vor zwei Jahren ihr Album World ov Worms veröffentlichten konnten dem nicht standhalten und boten stattdessen technische Durchschnittskost. Doch Stimmen murmelten bereits im Vorfeld, dass Aeon anders werden sollte.

Der ZYKLON-Stil wurde verbessert und gelangt nun bei einer Mischung aus MORBID ANGEL, EMPEROR und eben dem ZYKLON-Debüt zu einer atemberaubenden Dreiviertelstunde. Weniger Geschwindigkeit, dafür triolische, tonnenschwere Riffs, finsterer Gesang, hypnotische Soli und bösen Gesang, das ist es was die Masterminds Samoth und Trym präsentieren. Musikalisch vom allerfeinsten, abwechslungsreich und tiefschwarz, wenn auch fast nicht schwarzmetallisch – diese Scheibe hat dennoch so ziemlich alles, was das Herz eines Extrem-Metal-Fans will.

Die technischen Fähigkeiten der Musiker stechen definitiv des öfteren heraus und gerade Trym zeigt sich als absolut seetüchtiger Drummer, der tight und versiert zu Werke geht. Die Rhythmusgitarren verdienen auch eine Erwähnung, denn ohne sie wäre das so komplexe wie abwechslungsreiche Gerüst der Musik nicht möglich gewesen. In Sachen Melodik sind ZYKLON auch nicht gerade schwach bewandert, denn so selten sie Melodien einsetzen, so packend wirken sie. Ebenso die Breaks, die oftmals so unerwartet kommen, wie ein Wirbelsturm, aber nicht so unpassend platziert sind.

Musikalisch ist also alles im Lot, mit den Songs Subtile Manipulation, No Names above the Names und dem sehr an EMPEROR erinnernden Specimen Erruption und den genialen abschließenden Electric Current, bei dem die kranken Samplessehr hypnotisierend wirken und dem morbide gehaltene An Eclectic Manner, setzen sich ZYKLON selbst ein Demkmal. Doch wie sieht es mit den Texten aus, die Faust im Gefängnis verfasst hat? Leider liegen sie mir nicht vor, da sie eigentlich kritisch beäugt werden müssen, doch leider waren sie nicht aufzutreiben und somit kann ich auch sein Gedankengut nicht einschätzen.

Aeon von ZYKLON ist vor allem eins: Erstklassig. Vom Material her als auch von der Produktion und sollte nicht in Plattenläden verstauben, sondern als intellektuelles Futter für Headbanger dienen. Ich folge ihren Rufen nur allzugerne.

VÖ: 8. September 2003

Spielzeit: 41:54 Min.

Line-Up:
Samoth – Guitars

Trym – Drums

Destructor – Guitars

Sectdamon – Bass, Vocals

Produziert von Fredrik Nordström, Toby A und The Tribe
Label: Candlelight Records

Homepage: http://www.zyklontribe.com

Tracklist:
1. Psyklon Aeon

2. Core Solution

3. Subtile Manipulation

4. Two Thousand Years

5. No Name above the Names

6. The Prophetic Method

7. Specimen Erpution

8. Electric Current

9. An Eclectic Current

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