WHITE WOLF: Live In Germany

Eine weitere Perle aus den 80ern mit ihrem ersten Livedokument, und obwohl man zuvor noch nie in Europa unterwegs war, hat man es in Deutschland aufgenommen…

WHITE WOLF sind eine Band, die in den 80ern hier leider nur ein Insidertipp waren. Besser kann man dieses Review wohl gar nicht einleiten. Danke an den Sprecher United Forces Of Rock III Festivals, der die hier vorliegende Live-CD mit eben diesen Worten einleiten darf. WHITE WOLF waren in der Tat nur wenigen Freunden der harten Klänge hierzulande bekannt, was wohl zum einen an der sehr kurzen Karriere des Sextetts gelegen haben mag, denn nach den Veröffentlichungen Standing Alone (1984) und Endangered Species (1986) war ja auch schon wieder Schicht im Schacht, und zum anderen wohl darin begründet ist, dass sich die aus Vancouver stammende Band vor 2007 nie in Europa respektive Deutschland blicken ließ. Nun ja, 2007 war es aber doch soweit und mit neuem Material im Gepäck (Victim Of The Spotlight, 2007) schaffte man doch noch den Sprung über den großen Teich um auch hierzulande ein bisschen auf sich aufmerksam zu machen.
Was den Kanadiern, die Hard Rock in der Schnittmenge von KANSAS, MAGNUM, GREAT WHITE oder älteren JUDAS PRIEST zelebrieren, offensichtlich gut gelungen sein muss. Das gilt zumindest für Ludwigsburg, den Ort der Aufnahme, weil man hier eindrucksvoll hören kann, wie das Publikum mit zunehmender Spielzeit immer frenetischer zu den Songs jubelt.
Das Hauptaugenmerk lag bei der Show auf den neuen Songs, die mit 6 von 11 knapp die Hälfte der Setlist einnehmen. Da bereits das Reunion-Scheibchen gute Rezensionen mit sich brachte, ist es aber nicht verwunderlich, dass die neuen Songs den älteren Kompositionen problemlos das Wasser reichen können. Einige sprechen bei Victim Of The Spotlight sogar vom besten WHITE WOLF-Album. Die Klasse des neuen Materials ist auf jeden Fall auch auf dem Livedokument festzustellen, bei dem Songs wie das stampfende The wolf, das kraftvolle Victim of the spotlight oder das eher balladeske Dreams are forever einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Aber auch die Stücke älteren Datums rocken immer noch amtlich. So zum Beispiel Shadows in the night, ein straighte, damals (zum Erscheinungsdatum) noch radiotaugliche Rocknummer, die zugleich die erste und einzige Single der Band war und somit vielleicht dem ein oder anderen Insider noch ein Begriff sein könnte. Daneben gibt es dann noch 3 weitere Stücke des Debuts von 1984 zu belauschen – das druckvolle Headlines, das in MAGNUM-Gefilden wildernde What the war will bring und das melodische Standing alone. Vom Zweitling Endangered Species wird leider nur der Ohrwurm She dargeboten, wobei wir schon bei einem kleinen Problemchen der Scheibe wären:
11 nicht gerade überlange Songs sind für ein Livealbum fast zu wenig, vielleicht hatten WHITE WOLF aber auch nicht mehr Spielzeit auf diesem Festival. Es ist aber auf jeden Fall mutig, ein Livealbum dort aufzunehmen, wo man noch nie vorher gespielt hat. Dass die Fans dann derart begeistert reagieren, unterstreicht schlicht und einfach die Klasse der Band, sowohl im musikalischen Bereich als auch auf dem Entertainmentsektor. Live In Germany ist ein wirklich ansprechendes Livedokument geworden, das mit einer tollen, authentischen Produktion aufwarten kann und bei dem die Liveatmosphäre wunderbar eingefangen wurde. Sänger Don Wolf besitzt ein ausdrucksstarkes Organ und die Instrumentalfraktion legt eine wuchtige Liveperformance auf`s Parkett. Einzig das Keyboard nervt auf Dauer ein bisschen, da die klaren Strukturen nur schwer herauszuhören sind und man manchmal eher den Eindruck hat, die Aufnahme würde durch Nebengeräusche gestört als durch das Tasteninstrument bereichert.
Fans der obengenannten Bands würde ich aber auf alle Fälle ein Reinhören empfehlen, wobei ich allen Interessenten allerdings erst einmal die Studioscheiben ans Herz legen würde.
WHITE WOLF sind eine weitere Perle aus den 80ern, die es verdient hat, gehört zu werden.

Veröffentlichungstermin: 21.05.2008

Spielzeit: 58:51 Min.

Line-Up:
Gesang: Don Wolf
Leadgitarre: Cam Macleod
Rhythmus- und Leadgitarre: Scott Webb
Bass: Russel Bergquist
Schlagzeug: Brendan Ostrander
Keyboard: David J. Petrovar

Produziert von WHITE WOLF
Label: Escape Music

Homepage: http://www.whitewolfworld.com

MySpace: http://www.myspace.com/whitewolfquotofficialquot

Tracklist:
1.Victim of the spotlight
2.The wolf
3.Shadows in the night
4.Headlines
5.She
6.Eyes of the world
7.Standing alone
8.What the war will bring
9.Price of one
10.Dreams are forever
11.Out of control

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