“Tarantula” ist ein schwarz-weißer Monsterfilm aus den Fünfzigern, in dem eine überdimensionale Tarantel eine Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Ein wenig altbacken vielleicht, aber dennoch mit einer ganzen Menge Charme. “Tarantula” ist ebenso eine EP der Screamo- / Hardcore-Kapelle WHITE LILIUM, mithilfe derer fünf Kieler die Musikwelt in Angst und Schrecken versetzen wollen. Ein wenig altbacken vielleicht und leider nicht ganz so charmant wie der filmische Spinnenhorror.
Dafür ist das Material der Jungs viel zu brav und vorhersehbar; mündet zu oft von der harten Strophe in den poppigen Refrain. Die Gitarrenfraktion springt genretypisch von treibenden Riffs zu melodischen Leads und wieder zurück – dazwischen gibt’s natürlich den ein oder anderen Beatdown. Ähnlich konform geht es bei den Vocals zu, wo Screams und Klargesang sich wechselseitig die Klinke in die Hand geben. Dort gibt es allerdings im Gegensatz zur soliden Instrumentierung noch starken Nachholbedarf, denn insbesondere die Singstimme liegt noch bedenklich oft neben der Spur. Potenzial ist auf der EP aber dennoch vorhanden und mit etwas Arbeit am Gesang und gesteigertem Mut beim Songwriting könnte der nächsten Veröffentlichung von WHITE LILIUM schon mehr Aufmerksamkeit zuteil werden. Bevor sie zum 30-Meter-Ungetüm wurde, war die Film-“Tarantula” schließlich auch noch brav und wenig Aufsehen erregend.
Veröffentlichungstermin: 01.01.2009
Spielzeit: 17:34 Min.
Line-Up:
Jonas: Vocals
Felix: Vocals, Guitar
Chris: Guitar
Nico: Bass
Nick: Drums
Produziert von WHITE LILIUM
Label: Eigenproduktion
WHITE LILIUM “Tarantula” Tracklist
01. Protest Of Innocence
02. Tarantula
03. A Cracked Egg In The Fridge Is No Reason To Turn Into Crazy
04. Love.Paper.Portrait.Grave