VHÄLDEMAR: I made my own Hell

Kurz könnte man zum Schluss kommen, dass "I made my own Hell" das ideale Album ist, um sich auf kurzweilige Weise die Zeit zwischen zwei GAMMA RAY-Werken zu vertreiben. Die Band hat was.

So ist das eben mit dem Das Glas ist entweder halb voll oder halb leer-Prinzip. Während ich gerade eben DARK MOOR das halb leere Glas zugeschoben habe, bekommen VHÄLDEMAR von mir nun das halb volle. Denn von der Argumentation her wird man gern recht schnell widersprüchlich, wenn man mit solchen Sachen wie die machen das was man schon tausend Mal gehört hat daherkommt.

Während mich DARK MOOR inzwischen dabei aber halt nur noch anöden, mag ich die deren Landsleute VHÄLDEMAR irgendwie gern.

Dabei sind aber halt auch VHÄLDEMAR alles andere als innovativ oder eigenständig. Kurz könnte man zum Schluss kommen, dass I made my own Hell das ideale Album ist, um sich auf kurzweilige Weise die Zeit zwischen zwei GAMMA RAY-Werken zu vertreiben. Mit ein Grund ist dafür Sänger Carlos Escudero, der ein ums andere Mal wie eine männlichere Ausführung von Kai Hansen klingt. Sein krächzendes Metalorgan hat was und ist dabei sehr kräftig. Zudem wirken VHÄLDEMAR aber um einiges geradliniger und weniger verschnörkelt wie jetzt z.B. GAMMA RAY – trotz vieler Melodien einfach weniger Happy Metal. Den Freiraum für viele Spielereien gönnt man sich aber dennoch. Bei den Gitarren wird eigentlich ständig irgendwas geboten, und wenn es nur ein Quietscher hier und da ist. Der Einfall bei No Return den Chorus irgendwann einfach rückwärts ablaufen zu lassen muss in seiner Einfachheit einfach als genial bezeichnet werden und auch sonst sind viele nette Kleinigkeiten auf dem Album zu entdecken.

Die Songs sind keine großen Meisterwerke. Man macht kraftvollen Heavy Metal der nach vorne los geht und richtig Power hat. Old King´s Visions Part II zeigt die Fähigkeit zu wirklich kräftigen Balladen, wenn man hier nicht schon fast von einer Doom-Nummer reden möchte, während Death comes tonight als stampfende Huldigung an den Metal fast schon so was wie Rock´n´Roll-Ausstrahlung besitzt (jaa, da ist endlich auch wieder so ein herrlicher Ausspracheverhörer – Black leather, just fight, head banging, deaf comes tonight!, ich liebe es!).

Und mal ganz ehrlich: an GAMMA RAY haben sich viele inzwischen auch fast schon satt gehört und VHÄLDEMAR wirken dagegen halt irgendwie frischer. Von daher ist I made my own Hell wirklich keine schlechte Investition. Da steckt einiges drin und Spaß machen tut die Scheibe auch. Eine herausragende Rolle in der Metalszene nimmt man damit aber noch nicht ein.

Veröffentlichungstermin: 17. November 2003

Spielzeit: 50:45 Min.

Line-Up:
Pedro J. Monge – guitar

Carlos Escudero – Vocals / Guitar

Oscar Cuadrado – Bass

Edu Martinez – Drums

Produziert von Vhäldemar
Label: Arise Records

Hompage: http://www.vhaldemar.com

Tracklist:
I Made My Own Hell

Breakin` All The Rules

No Return

Steam-Roller

Old King`s Visions (Part II)

Mystery

House Of War

Moonlight

Dreamer

Death Comes Tonight

I Will Raise My Fist

March Of Dooms

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