Bands mit ausgefallenen Namen müssen nicht immer gleichzeitig auch ausgefallene Musik spielen.
Alle Hasser des traditionellen Heavy-/Speedmetals neuzeitlicher Prägung bekommen mit VHÄLDEMAR da natürlich gleich einiges an Spottfutter geboten, dem die Band mit dem entsprechenden Cover und einigen sprachlichen Ungeschicktheiten (I have a Shirt! – oder sollte das etwa doch Sword heißen?) natürlich gleich noch eins drauflegt. Doch die Spanier gehören mit ihrer Mucke zumindest zu den besseren Bands südeuropäischer Herkunft. VHÄLDEMAR bieten eine Mischung aus erdigem Teutonenmetal, kombiniert mit einigen stark an GAMMA RAY angelehnten Melodielinien, die ein einem Sänger dargeboten werden, der im Gegensatz zu vielen Genrekollegen richtig roh klingt, zu heftigen Screams in der Lage ist und sich insgesamt einfach nicht so glatt gebügelt anhört.
Und auch die Songs sind insgesamt schlicht etwas wilder und ungestümer, als vieles, was man derzeit so im traditionellen Metal geboten bekommt.
Doch trotz des Enthusiasmus, den die Band ausstrahlt sind mir VHÄLDEMAR insgesamt einfach etwas zu sehr auf Nummer sicher gegangen und kompositorisch zu stark althergebrachten Schemata gefolgt.
Denn am besten geht die Musik von VHÄLDEMAR ganz klar dann ab, wenn Sänger Carlos Escudero mal von der Leine gelassen wird und die Band so richtig feurig zu Werke geht.
Ich denke, wenn VHÄLDEMAR die Handbremse beim nächsten Album ganz lösen, dann könnte das mit den Spaniern noch richtig was werden.
Fierce
Veröffentlichungstermin: 01.03.02
Spielzeit: 41:07 Min.
Line-Up:
Pedro J. Monge – Guitar & Keyboards
Carlos Escudero – Vocals & Guitar
Oscar Cuadrado – Bass
Edu Martinez – Drums
Label: Arise Records / SPV
Tracklist:
1. The Black Beast
2. Energy
3. Feelings
4. Lost World
5. Old King´s Visions (Part. I)
6. Number
7. 7
8. The Helmet Of War
9. Fight To The End
10. Traitor
11. Vhäldemar