Da wäre ich doch glatt etwas voreilig gewesen… Trend-Schublade Post-Black Metal aufgemacht, klingt wie XY und YZ und fertig. Und Kadath, das mehr oder minder Debütalbum (die Vorgängerband DEAFKNIFE veröffentlichte zuvor schon ein paar Scheiben) von ULTAR, beginnt auch wie ein guter Abriss eines in den letzten Jahren etwas überstrapazierten Genres. Doch spätestens mit Azathoth beginnt man sich die Augen zu reiben, als dass die Band mit einer dichten Atmosphäre, starken Melodien und einer beachtenswerten Homogenität in den Kompositionen überzeugt.
Dass noch nicht alle Tracks zünden – wie etwa der Opener Nyarlathotep -, soll das Lob für die Band aus dem sibirischen Krasnojarsk, was sich im Übrigen als ein guter Metal-Boden herauszustellen scheint (BELOW THE SUN, EORONT), nicht allzu schmälern. Denn in den Grundzügen haben die Russen einiges in petto. Die Instrumente werden rund ins Geschehen eingebunden (schön zu hören, dass auch der Bass im Mix seinen Platz gefunden hat) und der Gesang von Gleb Sysoev passt gut zum Genre, ohne aber außerordentlich aufzufallen. Weiterhin beweisen ULTAR mit dem abschließenden Titeltrack Kadath, dass sie auch in überlangen Songs die Spannung halten können, was ja beim Opener nur bedingt gelungen ist. Somit eine gelungene Post-Black Metal-Scheibe, die sich nicht einfach mit ein paar Minuten Antesten abspeisen lassen sollte.
Veröffentlichungstermin: 21.10.2016
Spielzeit: 47:02 Min.
Line-Up:
Gleb Sysoev – Gesang
Maxim Sysoev – Gitarre
Denis Susarev – Gitarre
Pavel Dil – Bass
Mark – Schlagzeug
Label: Temple Of Torturous
Homepage: http://vk.com/ultar_band
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/Ultarband
Tracklist:
1. Nyarlathotep
2. Azathoth
3. Shores of the Sleeping Seas
4. Xasthur
5. The Ancient Ones
6. Kadath