TYRANNY: Tides Of Awakening

Dank TYRANNY ist mein Bedarf an Weltuntergangsstimmung für die nächsten Wochen gedeckt.

Mein Bedarf an Weltuntergangsstimmung ist für die nächsten Wochen gedeckt. Die Übersättigung trat mit dem Genuss TYRANNYs Debütalbum Tides Of Awakening ein. Das finnische Duo überreichte mir fünf schwer verdauliche Gänge abnormaler Musik, die ich bedächtig in mich hineinschob. Und nun liege ich brach. Befangen, ausgelaugt und nicht mehr eines Lächelns fähig. So ist er nun mal, der Funeral Doom!

Als groben Bezugspunkt des apokalyptischen Soundgemisches ließen sich WINTER erwähnen, wenngleich TYRANNY weniger eingänglich, um einiges träger und noch einen Hauch beklemmender zu Werke gehen. Die grundlegenden Melodien werden von langgezogenen Gitarrentönen aufbereitet, die von atmosphärischen Synthie-Sounds zum Abgesang der Erde begleitet werden. Dazu gesellt sich noch der dämonisch growlende Gesang, von dem man zwar nichts versteht, aber aus dem man die Verzweiflung heraus zu hören glaubt. Nicht fehlen dürfen die melodischen Gitarren-Leads, die – periodisch eingestreut – die akustischen Highlights setzen. Denn gäbe es sie nicht, würden sich die Songs in einer Möbiusschleife verlieren. Doch selbst mit den eingestreuten Melodien läuft Tides Of Awakening Gefahr, den Hörer in eine gewisse Gedankenverlorenheit zu verschleppen und dem Album nicht mehr gewahr zu werden. Die Aufmerksamkeit hierbei ständig zu bewahren, gleicht einem Balanceakt: entweder man bewältigt die zwischen 8 und 17 Minuten langen Tracks und kippt danach vollkommen desillusioniert und erschöpft um, oder man lässt die fünf Songs einfach gedankenverloren an sich vorbeiplätschern und kann sich nebenbei auf die Suche nach der Homepage der Finnen machen. Entschließt man sich für letztere Herangehensweise, würde viel von der klirrend kalten Atmosphäre des Albums verloren gehen und man des morbiden Reizes des Werkes verlustig werden.

Ich will das Album schließlich nicht über die Maßen loben. Die bedrohliche Stimmung ist sicherlich erwähnens- und zu gegebenen Anlässen auch hörenswert, doch hätte es Tides Of Awakening sicherlich nicht geschadet, wenn sich der eine oder andere Haken in Form eines Breaks, einer akustischen Passage und einer kurzen Tempoverschärfung gefunden hätte, um die Aufmerksamkeit des Hörers besser bei Laune halten zu können. Doch LL und MM (ja, so nennen sich die beiden Finnen) haben sich schließlich für die extremste Form des Funeral Dooms entschieden; und diese lässt keine Kompromisse zu.

Veröffentlichungstermin: 03.10.2005

Spielzeit: 66:36 Min.

Line-Up:
LL – Coalescent of the Obscure Knowledge

MM – Beholder of the Cold Infinities

Produziert von TYRANNY
Label: Firedoom/Firebox

Homepage: http://www.kolumbus.fi/makela.matti/tyranny/

Email-Adresse der Band: tyranny@luukku.com

Tracklist:
1. Coalescent Of The Inhumane Awareness

2. Sonorous Howl From Beyond The Stars

3. Upon The War-Torn Shape Of Cold Earth

4. In The Arcane Clasp Of Unwritten Hours

5. Entreaties To Primaeval Chaos

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