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TRISTWOOD: The Delphic Doctrine

Bei TRISTWOOD fühlen sich elektronische Klänge im todesmetallischen Umfeld wohl…

Die Verbindung von elektronischen Industrialklängen und extremen Metal erfreut sich schon seit einiger Zeit wachsender Beliebtheit. Seien es SAMAEL, ANAAL NATHRAKH, MORS IN TABULA, die neueren Werke von THE KOVENANT oder die kürzlich verblichenen THYRANE – nicht nur sie zeigen, dass diese Kombination durchaus interessante Kompositionen hervorbringen kann. Die Österreicher TRISTWOOD haben es sich nun zum Ziel gemacht, eher todesmetallische Töne mit elektronischem Klanggut zu dopen und präsentieren ihre Kreationen auf ihrem nunmehr zweiten Full-Length-Album The Delphic Doctrine. Die Produktion des Werkes ist zwar professionell ausgefallen, doch klingen die Drums zu sehr nach Drumcomputer, was dem Klangbild zuweilen eine allzu künstlichen Anstrich verleiht.

Davon lassen sich die Österreicher indes nicht groß beirren. Viel Raserei mit verrückten Synth-Spielereien und hier und da aufflammenden, tanzbaren Beats ist angesagt. Dabei machen TRISTWOOD auch vor DEEP PURPLE nicht Halt, die etwa in Chronos zumindest tastentechnisch mit einer abgefahrenen Variation des Fireball-Solos geehrt werden. Ansonsten kommen nicht selten Reminiszenzen an die neueren Zeiten von THE KOVENANT und THYRANE auf. Flott agieren die Jungs in By the Call of Seth – Invocation of the God of Blood and War und zeigen in Nemesis – The Cyberstorm, dass sie auch nicht vor dissonanten, ungewohnten, aber gelungenen Gitarrenparts zurückschrecken. In Pandaemonic Paradoxon gibt sich die Formation auch mal überdreht im Sinne von SYSTEM OBSCURE und Daedae Taengri kommt nicht ohne Hammondtöne aus.

Obschon TRISTWOOD ein gutes Händchen haben für Melodien und auch technisch ihren Geschwindigkeiten gewachsen sind, gelingt es ihnen nicht immer, das vorgegebene Niveau zu halten. Rücken die elektronischen Elemente in den Hintergrund, mangelt es dem zurückbleibenden Death Metal etwas an Güte – nur wenn die Österreicher das Spektrum erweitern, bleiben ihre Songs interessant. So bleibt der Eindruck von The Delphic Doctrine nicht durchgehend positiv. Für Fans von ANAAL NATHRAKH dürfte es zu wenig extrem sein, Anhänger von THE KOVENANT werden wiederum einige Passagen als zu hart empfinden. Außerdem erschweren die künstlichen Drums eine Liebe auf den ersten Hördurchgang. So empfiehlt sich auch für Freunde der Mixtur aus elektronischen Sounds und extremem Metal ein sorgfältiges Antesten von TRISTWOODs aktuellem Werk, welches zu Beginn nicht gleich all seine Reize entfaltet.

Veröffentlichungstermin: 21.04.2006

Spielzeit: 42:18 Min.

Line-Up:
Axumis: Vocals
Jegger: Gitarren, Synths, zusätzliche Vocals
Deimon: Sampling, Bass, Programmierung, Drumming
Neru: Programmierung, Synths, Gitarren

Produziert von Neru, Deimon
Label: Sound Riot Records

Homepage: http://www.tristwood.com

Tracklist:
1. Indoctrination
2. The Delphic Doctrine
3. Chronos
4. By the Call of Seth – Invocation of the God of Blood and War
5. Anbeheh
6. Pandaemonic Paradoxon
7. Nemesis – The Cyberstorm
8. Through the Nineth Hall of Utukku
9. Daedae Taengri
10. Exdoctrination – The Blackest Void (Outro)

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