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TOMBSTONES: II

Zäh, doomig, brachial, stonerig, bluesig und verschwitzt – TOMBSTONES!

Ist echt ultra-heavy, was die Nordlichter von TOMBSTONES da auf ihrem zweiten Album vom Stapel lassen. Man legt ja heute Wert darauf in jedem Satz zu betonen, wie unglaublich analog und ehrlich und schlagmichtot das neue Album doch auch produziert wurde. Die wirklich gar nicht norwegisch klingenden Männer machen da auch keinen Hehl draus, aber das dürfen sie auch.
Das simpel mit “II” betitelte Album kracht dermaßen brachial aus den Boxen, dass man schon bei geringer Lautstärke fast erdrückt wird! Die Klampfen sägen, quietschen und koppeln ganz knapp an der Grenze zur Übersteuerung, der Bass flappt irgendwo in den tiefsten Frequenzen um die Knie und die Drums könnten einer römischen Galeere entnommen sein. Etwas unspektakulär ist einzig der Gesang von Bjørn-Viggo Godtland, aber da der Herr nebenbei sowieso die alles zermalmende Klampfe bedient, ist das wohl auch nicht so wichtig. TOMBSTONES haben eine tüchtige Dosis Stoner Rock abbekommen und klingen teilweise durchaus nach mal trockener, mal schwüler Hitze, gehen dabei aber meist langsamer und wesentlich drückender zur Sache, als die sich sonst dort tummelnden Vertreter. Zusätzlich schwingt noch ein latentes Blues-Feeling mit und eben zäher Doom Metal in all seiner Pracht. Ob sich die Band dadurch vielleicht leicht zwischen die Stühle platziert hat sei dahin gestellt, immerhin kochen sie dadurch aber so ziemlich ihr eigenes Süppchen.
Würde man KYUSS und CROWBAR zusammen durch den Fleischwolf drehen und das Ergebnis mit einer winzigen, kaum wahrnehmbaren Prise ELECTRIC WIZARD garnieren, das Ergebnis könnten TOMBSTONES sein.
Um das Album schmackhaft abzurunden, kommen an unerwarteten Stellen dann plötzlich kurze Breaks oder spontane Schwankungen, die wirken aber ebenso ungekünstelt wie alles an der Band und machen “II” so abwechslungsreich, wie man in diesem Bereich eben sein kann. Mit einem etwas prägenderem Sänger und den dazu passenden Vocal-Lines, hätte mir das Album wirklich noch mehr gemundet, für den Großteil der Zielgruppe wird das wohl aber kein entscheidender Kauf- oder Nichtkauf-Grund darstellen. Ist ja schließlich kein AOR hier!

Veröffentlichungstermin: 15.10.2010

Spielzeit: 45:33 Min.

Line-Up:

Bjørn-Viggo Godtland – vocals, guitar
Ole Christian Helstad – bass, vocals
Jørn Inge Woldmo – drums

Label: Transubstans Records
MySpace: http://www.myspace.com/tombstonesoslo

Tracklist:

01. Hellfire
02. Distorted Visions
03. Whisperer In Darkness
04. Further Down The Abyss
05. Realms Of Oblivion
06. Eye Of The Universe
07. The Source
08. Wheels Turn
09. Supernoid

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