THUNDER AND LIGHTNING: Purity [Eigenproduktion]

Traditioneller Metal aus Berlin. Noch kein Hammer vor dem Herrn, aber der erste Schritt ist gemacht!

Was zur Hölle verleitet eine Band dazu, sich THUNDER AND LIGHTNING zu nennen? Natürlich gehört zum traditionellen Metal eine kleine Portion Klischee dazu, aber der Name klingt für mich nach einer billigen Dorfcoverband, die alle drei Jahre auf nem versifften Bikerfestival spielen darf und bei der die Mitglieder alle die gleichen Nachnamen haben. Um ehrlich zu sein hatte ich schon ein ausgemustert vor Augen, spätestens während dem üblichen, beschwörenden und völlig überflüssigen Intro, welches man nun wirklich schon tausende Male über sich ergehen lassen musste.
So schlimm wurde es dann aber nicht und obwohl ich die Berliner nun keineswegs als neue Sensation anpreisen würde, machen sie ihre Sache doch wirklich ordentlich. Geboten wird selbstverständlich klassischer, melodischer Heavy Metal und man hat das alles schon mal gehört, ein gesundes Maß an Spielfreude macht da aber einiges wieder wett.
Sänger Norman Dittmar näselt mir zwar teilweise ein wenig zu sehr und wirkt etwas eindimensional, trotzdem fügt er sich sehr gut ins Gesamtbild ein und wenn er eine leicht aggressive Note mit einbringt, gefällt er mir sogar richtig gut.
Die Songs an sich sind relativ abwechslungsreich gehalten, es wird geschickt zwischen verschiedenen Stimmungen gewechselt, lediglich ein paar Akkordwechsel und Riffs klingen für mich noch zu uneigenständig, vieles kennt man einfach schon. Fast jedes Mal, wenn die Band aus dem eng gesteckten Rahmen ausbricht und man schon glaubt, jetzt wirklich THUNDER AND LIGHTNING pur zu hören, kommt wieder ein kurzer Wechsel und die Band fällt in die ausgetretenen Pfade zurück. Vielleicht einfach mal mehr als die im Info aufgeführten, üblichen Einflüsse hören, das erweitert den Horizont und bringt neue Ideen ins Spiel.
Die Produktion geht für eine Eigenpressung absolut in Ordnung, ordentlich Druck, aber nicht zu glatt im Abgang. Im Endeffekt erhält man so ein stimmiges, aber eben noch nicht außergewöhnliches Produkt.
Wenn THUNDER AND LIGHTNING künftig an sich arbeiten, ihre Vorzüge mehr hervorheben und einfach eigenständiger und etwas unvorhersehbarer agieren, dann wird das schon was. Momentan klingt zwar alles schon absolut zeitgemäß und auch durch und durch professionell, aber das reicht bei der riesengroßen Konkurrenz einfach noch nicht ganz aus. Das abschließende The Choice, welches für mich der beste Track des Albums darstellt, lässt da aber hoffen!

Veröffentlichungstermin: 03.10.2008

Spielzeit: 40:29 Min.

Line-Up:
Norman Dittmar – vocals
Marc Wüstenhagen – guitar, backing vocals
Benjamin Dämmrich – guitar, backing vocals
Robert Rath – bass
Steve Mittag – drums

Produziert von Marc Wüstenhagen
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.tnlmetal.de

MySpace: http://www.myspace.com/tnlmetal

Tracklist:
01. Purity
02. Legend In The Making
03. Hostile Takeover
04. Ancient Arrival
05. Strange Days In Paradise
06. Only One Prayer
07. Thunder And Lightning
08. Cold Silent Stone
09. Grey Scale Harmony
10. The Choice

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner